Die Groppe (Cottus gobio) - ein Leben am Gewässergrund

GroppeDie Kleinfischart Groppe ist hervorragend an ihre bodenorientierte Lebensweise angepasst. Das gänzliche Fehlen einer Schwimmblase und die sehr großen, starken Brustflossen sind hierbei besonders hervorzuheben.

Ihre Fortbewegung über Grund findet in ruckartigen, hüpfenden Bewegungen statt. Auch jagt sie kaum schwimmend, sondern lauert versteckt auf Bachflohkrebse oder Insektenlarven, die mit der Strömung herangetrieben werden. Strukturreiche sommerkühle Gewässer mit steinigen Substraten und sauberem, sauerstoffreichem Wasser stellen geeignete Lebensräume für die Groppe dar.

Zwar bevorzugt sie rasch fließende Gewässer jedoch sind auch Vorkommen aus kühlen, klaren Seen bekannt. Wenn es um die Fortpflanzung geht, so bleiben bei der Groppe die Männchen „zu Hause". Sie bauen eine Grube unter Steinen, in die das Weibchen ihre Eier in klebrigen Klumpen heftet.

Das Männchen bewacht die Brut bis zu 5 Wochen und befächelt sie regelmäßig mit Frischwasser. Am Untersee des Bodensees wurde früher die Groppe im ersten Fischzug des Jahres sogar in großer Zahl gefangen und gegessen. Jedes Jahr, nachdem das Eis geschmolzen war, wurde so der Frühling eingeläutet - diese „Groppenfastnacht" findet auch heute noch jährlich statt, natürlich ohne „Groppenmahlzeit".

Wie können wir dieser Art helfen?
Die Groppe ist hauptsächlich in den Bächen im Schwarzwald und Odenwald sowie im Kocher/Jagst- und Taubergebiet zu finden. In den größeren Flusssystemen Baden-Württembergs ist sie dagegen eher rar geworden und gilt als gefährdet. Das liegt v. a. daran, dass sie äußerst empfindlich gegenüber Strukturverlusten und einer Verschlechterung der Wasserqualität ist. So wurde sie vielerorts in die oberen, quellnahen Fluss- und Bachgebiete zurückgedrängt, die von solchen Veränderungen meist verschont geblieben sind. Mittlerweile hat sich die Qualität der Gewässer wieder stark gebessert und viele Flusssysteme wären für die Groppe als Lebensraum wieder geeignet. In die Oberrheineben kommt sie beispielsweise bereits langsam wieder zurück. Doch die Wiedereinwanderung des Grundfisches wird durch die Vielzahl der Hindernisse, die in der Zwischenzeit hinzugekommen sind erschwert: Wehre, Staustufen und selbst niedrige Sohlschwellen können von der Groppe nicht überwunden werden. Daher stellen die oberen Bach- und Flussläufe wichtige Refugien für die Groppe dar und sollten vorrangig geschützt werden.

Möchten Sie aktiv werden für die Groppe?
Vor allem Angler mit ihren Fischereivereinen können für die Renaturierung von Bächen und Flüssen werben und dafür sorgen, dass die natürliche Durchgängigkeit wieder hergestellt wird. Auch ist es wichtig, die oberen Bach- und Flussläufe vorrangig zu schützen, da sie wichtige Refugien für die Fische darstellen.

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