Der Gute Heinrich (Chenopodium bonus-henricus) - ist dem Menschen ins Dorf gefolgt

Guter HeinrichGuter Heinrich, botanisch übersetzt Chenopodium bonus-henricus – das hört sich urdeutsch an. Tatsächlich kommt die Pflanze nur in Europa und hier hauptsächlich in Mitteleuropa vor.

So verwundert es auch nicht, dass Deutschland eine herausragende Rolle beim Erhalt dieser Art zukommt. Sein Name geht vermutlich auf die Legende vom aussätzigen armen Heinrich aus dem 12. Jahrhundert zurück – es gibt aber auch noch andere Deutungen.

Der Gute Heinrich ist übrigens auch essbar: Als Jungpflanze schmeckt er ähnlich wie Spinat, mit dem er auch verwandt ist – er wird deshalb auch oft als Wilder Spinat bezeichnet. Die immergrüne Pflanze selbst ist mehrjährig, zwischen 20 und 80 Zentimeter groß, hat eine rübenähnliche Wurzel und dreieckige, bis zu zehn Zentimeter lange Blätter.

Die Blüten sind unscheinbar klein und grünlich, dafür warten sie recht zahlreich in einer Rispe – nein, nicht auf Insekten, sondern auf den Wind: Der bestäubt sie und verbreitet dann auch die Früchtchen, die außerdem als klebrige „Anhafter“ sozusagen standesgemäß auch vom Menschen verbreitet werden können – schließlich ist der Gute Heinrich wohl ein Kulturrelikt.

Wie können wir dieser Art helfen?
Auch sonst könnte der Gute Heinrich bald zu einem Relikt werden, denn seine Bestände sind rückläufig. Verwunderlich ist das nicht, denn eigentlich ist diese Pflanze an das bäuerliche Leben auf dem Dorf angepasst. Da sie es nährstoffreich mag, wächst sie gerne neben Ställen und Misthäufen, auch entlang von Straßen und Wegen.

Doch auch auf dem Dorf geht es heute lange nicht mehr so dörflich-rustikal zu wie früher, weshalb solche nährstoffreichen Standorte immer seltener werden. So gilt der Gute Heinrich in Baden-Württemberg zwar noch nicht als gefährdet, er kommt auch noch überall vor. Aber der Bestand ist doch insgesamt recht klein geworden, und die Populationsdichte dünnt stark aus.

Möchten Sie aktiv werden für den Guten Heinrich?
Wenn Sie auf dem Dorf wohnen und bei Ihnen in „Unkrautfluren“ der Gute Heinrich wächst, lassen Sie ihn bitte stehen. Legen Sie auch bei Nachbarn, auf deren Grundstück die Pflanze vorkommt, ein gutes Wort für sie ein. Und wer Wildgemüse mag, der kann ihn auch im Garten aussäen – man muss allerdings darauf achten, dass es diese Pflanze sehr nährstoffreich mag.

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