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Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) - Ein wuseliger Kletterer in Baumkronen
Irgendwie scheint die Haselmaus eine putzige Mischung aus Maus und Eichhörnchen zu sein: einerseits klein und mit spitzer mausartiger Schnauze, andererseits ein buschiger Schwanz und beeindruckende Kletterkünste oft hoch oben in den Baumkronen. Doch eigentlich gehört Muscardinus avellanarius zu den Bilchen; Siebenschläfer und Gartenschläfer sind ihre größeren Verwandten. In punkto Schlaf wird diese Verwandtschaft denn auch offenkundig: Den Tag verschlafen die Haselmäuse in kunstvoll gefertigten Kugelnestern, die sie frei aufhängen oder in Hohlräumen bauen, und das Winterhalbjahr in dickwandigen Nestern, die sie meist am Boden anlegen.
Wie können wir dieser Art helfen?
Haselmäuse brauchen einen Verbund aus Hecken und strukturreichen, lichten Laubwäldern. Und ihr Name kommt ja nicht von ungefähr – sie lieben Haselnusssträucher und ihre Früchte. Außerdem brauchen sie Nisthöhlen in alten oder abgestorbenen Bäumen – in Ausnahmefällen begnügen sie sich auch mit Nistkästen. Die Tiere kommen mit Ausnahme der Hochlagen in ganz Baden-Württemberg vor. Doch weil Haselmaus-Populationen in der Regel klein sind, können Veränderungen des Lebensraumes im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Art aus manchen ehemals bewohnten Wäldern ganz verschwindet. Damit diese Flächen von der Haselmaus wieder neu besiedelt werden können, müssen sie über Hecken an bewohnte Waldstücke angebunden sein. Durch den gezielten Erhalt oder die Neuanlage von Hecken zum Beispiel im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren können die Lebens- und Wanderbedingungen für die kleinen Baumkletterer stark verbessert werden. In Baden-Württemberg hat sich die Forstwirtschaft an vielen Stellen eine längere Umtriebszeit der Mischwälder zum Ziel gesetzt. Das kommt der Haselmaus ebenso zugute wie die vielerorts bereits verwirklichten Neuanlagen von Hecken, die den putzigen Tieren als Verbundelemente zwischen Wäldern, Röhrichten und anderen Lebensräumen dienen.
Möchten Sie aktiv werden für die Haselmaus?
Wird die Haselmaus in ihrem Winterschlaf zwischen Oktober und April gestört, sinken die Überlebenschancen rapide, weil das Aufwachen sehr stark an ihren Fettreserven zehrt. Daher sollte man Nistkästen nach der Säuberung im Spätsommer bis zum Frühjahr nicht mehr öffnen – es könnte ja sein, dass eine Haselmaus darin schläft.