Kreuzotter (Vipera berus) - sie mag es gar nicht, gestört zu werden

KreuzotterHuch, eine Schlange – und dann womöglich auch noch eine giftige Kreuzotter! Die Angst beim Anblick eines schlangenförmigen Reptils ist tief im Bewusstsein vieler Menschen verankert. Und dass die Kreuzotter giftig ist, ist auch heute noch allgemein bekannt. In der Tat sollte man, wenn man tatsächlich von einer Vipera berus gebissen wird, umgehend einen Arzt aufsuchen.

Wobei allerdings die Chance, gebissen zu werden, äußerst gering ist: Die Kreuzotter ist eine sehr scheue Schlange, man muss schon viel Glück haben, sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Dann kann man sie am besten an ihrem Zickzack-Band auf dem Rücken erkennen – wobei dieses Band bei manchen Exemplaren kaum zu sehen ist, insbesondere wenn sie ganz schwarz oder rötlich gefärbt sind.

Schwarze Kreuzottern sind in manchen Gegenden Baden-Württembergs sogar recht häufig, so etwa im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb. Bemerkenswert ist, dass die Kreuzotter ihre Eier im Mutterleib ausbrütet – die Jungschlangen kommen dann zwischen August und Oktober zur Welt.

Wie können wir dieser Art helfen?
Zum einen siedelt die Kreuzotter in höher gelegenen, kühleren Lagen des Landes, also im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb sowie in Oberschwaben und im Allgäu. Zum anderen mag sie es gar nicht, wenn sie gestört wird.

Dementsprechend sucht sie sich Lebensräume, die von Menschen nur wenig genutzt werden: Waldränder und sonnige Waldlichtungen, Moorgebiete und Brachland, Bahndämme und aufgelassene Steinbrüche. Wichtig ist, dass es sonnige Plätzchen gibt wie etwa Steinhaufen, Böschungen und Totholz. Und dass ein Mosaik aus feuchten und trockenen Stellen besteht. Solche kaum genutzten Lebensräume aber werden immer seltener – zum Beispiel wurden viele kleinere Moore entwässert. Entsprechend ist der Erhalt und die Pflege typischer Kreuzotter-Biotope die beste Hilfe für diese gefährdete Art.

Konkrete Schutzmaßnahmen werden durch die Naturschutzverwaltung sowohl im Grindenschwarzwald (Ruhestein, Hornisgrinde) als auch im Südschwarzwald (Feldberg, Menzenschwand) veranlasst. Hilfreich ist auch die in den letzten Jahren stark forcierte öffentliche Aufklärung: Kreuzottern stellen für den Menschen keine wirkliche Gefahr dar!

Möchten Sie aktiv werden für die Kreuzotter?
Wenn Sie eine Kreuzotter sehen, geben Sie ihr die Gelegenheit, das zu tun, was sie ohnehin tut: die Flucht ergreifen.

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