Die Plumpschrecke (Isophya kraussii) - leiser Zirper mit massigem Körper

PlumpschreckeSie führt schon ein recht heimliches Leben, die Plumpschrecke. Das Männchen zirpt so leise, dass man es schon in ein, zwei Meter Entfernung nicht mehr hört.

Wenn man ihr aber mit einem eigentlich für den Nachweis der ultrahohen Töne von Fledermäusen konstruierten Batdetector nachspürt, dann kann man den Gesang von Isophya kraussii in seiner ganzen Schönheit hören: Zum großen Teil liegt er nämlich im Ultraschallbereich.

Damit werden dann die männlichen und weiblichen Artgenossen zumeist in den Abendstunden minutenlang beschallt. Auch optisch sind die rund zwei Zentimeter großen, recht massigen Tiere wegen ihrer grünen Tarnfarbe nur schwer zu entdecken.

Wie können wir dieser Art helfen?
Fliegen kann die Plumpschrecke nicht. Dennoch kommt sie an ganz verschiedenen Orten in Baden-Württemberg vor. Die Schwerpunkte liegen allerdings eindeutig auf der Schwäbischen Alb und im Tauberland. Die Flugunfähigkeit hat natürlich Auswirkungen auf ihre Verbreitung, denn wer als kleines Insekt nur auf seine – wenn auch kräftigen – Beine angewiesen ist, der benötigt vernetzte Strukturen, wenn er sich über seinen angestammten Aufenthaltsort hinaus ausbreiten möchte. Gerade für diese eigentlich nur in der Krautschicht lebende Art sind daher intakte Verbundlinien zwischen potenziellen Wohnarealen unabdingbar: Krautsäume, krautreiche Wiesenbrachen und Waldsäume.

Diese zu erhalten, oder neu zu schaffen, ist daher eine wichtige Hilfe für die Plumpschrecke. Und es hilft auch, diese oft von der Verbuschung bedrohten Lebensräume durch entsprechende Pflegemaßnahmen frei zu halten. Deutschland ist in ganz besonderem Maße verantwortlich für das Überleben der Plumpschrecke – sollte sie hierzulande aussterben, hätte dies gravierende Folgen für den Gesamtbestand dieser Art – immerhin liegt über 1/3 bis zu 1/2 des Gesamtareals dieser Art in Deutschland. Daher tragen insbesondere die Programme zum Schutz entsprechender Lebensräume auf der Schwäbischen Alb zum Erhalt dieser Art bei, darunter auch das Biosphärenreservat Schwäbische Alb mit seiner Kernzone, dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen.

Möchten Sie aktiv werden für die Plumpschrecke?
Die extensive Beweidung durch Schafe belässt genügend krautreiche Säume entlang von Wegen, Waldrändern oder Hecken. Dadurch werden der Lebensraum und die Wanderkorridore der Plumpschrecke gefördert. So kann man für die Alb sagen, wer Schaffleisch aus Hüteschafhaltung isst, der hilft auch der Plumpschrecke.

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