Das Rebhuhn (Perdix perdix) - von der Steppe auf den Acker

Rebhühner, die zwischen aufkeimendem Getreide auf dem Boden sitzenAuf den ersten Blick wirkt das Rebhuhn ein bisschen pummelig – Hals, Schwanz und Beine sind deutlich kürzer als bei unseren Haushühnern. Dennoch kann, wenn es drauf ankommt, Perdix perdix ganz flott rennen.

Die meiste Zeit hält es sich am Boden auf, wo es dank seiner rotbraun gemusterten Oberseite perfekt getarnt ist. Bei Gefahr drückt es sich flach auf die Erde, nur im Notfall fliegt es mit lautem Flügelgeräusch eine kurze Strecke.

Sein Name lässt sich übrigens von dem Ruf ableiten. Das Nest wird in guter Deckung am Boden gebaut, es kann mehr als ein Dutzend Eier enthalten. Auch nach der Brutzeit hält die Familie zusammen – der Jäger spricht bei solchen Verbänden von einer „Kette“. Im Winter schließen sich mehrere Familien oft zu einem „Volk“ zusammen.

Wie können wir der Art helfen?
Ursprünglich war das Rebhuhn ein Steppenvogel. Als Kulturfolger ist es erst mit der Entwicklung der Landwirtschaft bei uns heimisch geworden. Heute kann man es als Charaktervogel der Feldflur bezeichnen. Darüber hinaus war es als Jagdbeute beliebt und wurde daher zahlreich ausgesetzt.

Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Art so häufig, dass Rebhühner als „Arme-Leute-Essen“ galten. Heute kann man sie nur noch selten beobachten, weil der Bestand dramatisch abgenommen hat. Obwohl das Rebhuhn intensiv bejagt wurde, ist sein Rückgang vor allem auf die verschlechterten Lebensbedingungen zurückzuführen. Rebhühner brauchen ein kleinflächiges Mosaik aus offenen, grasreichen Flächen mit guten Versteckmöglichkeiten wie Feldraine oder Hecken und einem ausreichenden Nahrungsangebot.

Portrait-Aufnahme eines Rebhuhns

Die modernen Landwirtschaftsflächen können dies nicht mehr bieten. Die Wahl des Rebhuhns zum „Vogel des Jahres“ 1991 sollte daher als Warnsignal für unsere artenarmen Kulturlandschaft dienen. Mit verschiedenen Artenhilfsprogrammen wird versucht, durch die Anlage krautreicher Randstreifen und Brachen den Rückgang des charakteristischen Feldvogels aufzuhalten.

Möchten Sie aktiv werden für das Rebhuhn?
Durch eine umweltschonende Feldbewirtschaftung wie beim ökologischen Landbau können Sie als Landwirt dem Rebhuhn helfen. Und als Verbraucher fördern Sie mit dem Kauf von Öko-Lebensmitteln den Trend zum Ökolandbau.

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