Die Skabiosen-Sandbiene (Andrena marginata) - ganz spezielle Ansprüche an den Lebensraum

Skabiosen-SandbieneDie Leibspeise der Skabiosen-Sandbiene sind, wie kann es anders sein, die Pollen sowie der Nektar von Skabiosen, also Kardengewächsen wie etwa der blau blühenden Tauben-Skabiose.

Auch der Gewöhnliche Teufelsabbiss ist für die verbliebenen bekannten Vorkommen ähnlich wichtig.

Da es Andrena marginata zudem warm mag, findet man sie in Baden-Württemberg nur in niederen Lagen bis höchstens 500 Höhenmeter – schwerpunktmäßig liegen die wenigen Vorkommen in der Oberrheinebene und am Kaiserstuhl.

Dabei hält sie sich üblicherweise in Magerrasen und trockenen Fettwiesen auf, aber auch – sozusagen als Ersatzbiotop – an Hochwasserdämmen.

Mit anderen Wildbienen kann man sie kaum verwechseln, neben ihrer Vorliebe für Skabiosen ist auch ihr Aussehen typisch: ein orangeroter, abgeflachter Hinterleib.

Wie können wir dieser Art helfen?
Die Ansprüche der Skabiosen-Sandbiene an ihre Nahrungsquellen sind also schon sehr speziell – und an ihre Nistplätze auch: Sie gräbt ihre Nester in sandige Substrate und Lössboden. Dazu darf der Boden nicht zu stark durchwurzelt, also nur schütter bewachsen sein. Magere und trockene Wiesen aber sind für die Landwirtschaft nicht sonderlich attraktiv, weshalb diese Bienenart durch jegliche Form einer intensivierten Landbewirtschaftung gefährdet ist.

Die beste Hilfe ist daher, solche Standorte zu halten – was außerhalb von Naturschutzgebieten aber gar nicht so einfach ist. Interessanterweise liegen die Vorkommen der Skabiosen-Sandbiene oftmals nicht in Naturschutzgebieten. Umso wichtiger ist es, diese im Land sehr seltene Art durch die entsprechende Nutzung und Pflege ihrer Biotope zu fördern – was beispielsweise im Falle von Hochwasserdämmen, ihren Ersatzlebensräumen, auch regelmäßig geschieht.

Bisher sind bereits 15 Lokalvorkommen im Rahmen des Artenschutzprogramms erfasst worden, bei sechs Populationen werden konkrete Stützungsmaßnahmen durchgeführt, um ein Verschwinden der Art zu verhindern.

Möchten Sie aktiv werden für die Skabiosen-Sandbiene?
Um die Nahrungsquellen dieser Art zu erhalten, darf die Wiese nicht zu nährstoffreich werden. Dafür können Sie als Eigentümer einer mageren Wiese oder als Helfer bei Pflegemaßnahmen von Naturschutzorganisationen durch eine regelmäßige Mahd beitragen. Unabdingbar ist, dass das Mähgut abgeräumt wird.

Auch als Gartenbesitzer können Sie etwas für die Skabiosen-Sandbiene tun: Wandeln Sie den Rasen in eine Blumenwiese mit Tauben-Skabiose um oder bieten Sie einen größeren Bestand im Staudenbeet an. Am besten ist es, wenn Sie dafür Samen in der Umgebung sammeln. Eventuell sind auch Pflanzen in Staudengärtnereien erhältlich. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Nahrungsquellen zur Flugzeit der Biene blühen. Mähen sollte man also vor Mitte Juli und/oder erst wieder ab der zweiten Septemberwoche.

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