Das Sommer-Adonisröschen - eine blutrote Schönheit (Adonis aestivalis)

Foto der Blüte des Sommer-AdonisröschenFeuerrote Blütenblätter, violett-schwarzer Blütengrund: das Sommer-Adonisröschen macht seinem Namen alle Ehre – schließlich ist die Schönheit des Adonis legendär, jenes Jünglings, der von einem wilden Eber auf der Jagd tödlich verletzt wurde und aus dessen Bluttropfen dann die Adonisröschen emporsprossen.

Daher ist Adonis aestivalis – wie die Botaniker es nennen – wohl auch unter dem Namen Blutströpfchen bekannt. Und weil Schönheiten nicht selten giftige Seiten haben, heißt die bis zu 60 Zentimeter hohe, zu den Hahnenfußgewächsen gehörende Pflanze auch Teufelsauge.

Denn die gefiederten Blätter enthalten ein Gift, das in der Volksmedizin wie auch Digitalis als Herzmittel eingesetzt wurde. Und die spitzen, dicht stehenden Samen dienten wie auch die Wurzeln als mehr oder weniger teuflisches Abführmittel.

Wie können wir dieser Art helfen?
Das Sommer-Adonisröschen bevorzugt trockene, kalkreiche Böden. Daher ist es in Baden-Württemberg im Wesentlichen auf die Gäulandschaften und die Donaualb beschränkt.

Außerdem ist es eng mit dem Wintergetreide verbandelt. Allerdings lässt der moderne Ackerbau kaum Platz für andere Pflanzen und drängt das Adonisröschen zum Ausweichen an die Ackerränder. Doch auch die sind in der stark genutzten Kulturlandschaft selten geworden und viele Vorkommen des Sommer-Adonisröschen gänzlich erloschen.

Sommer-AdonisröschenSo dürfte die attraktive Pflanze heute von Anfang Mai bis Anfang August wohl weit häufiger in Gärten als in Ackerrandstreifen oder Böschungen blühen. Das so genannte Ackerrandstreifenprogramm des Naturschutzes gewährt Landwirten Ausgleichszahlungen, wenn sie ihre Getreidefelder von einem nicht genutzten Randstreifen umgeben.

In diesem etwa vier Meter breiten Streifen darf kein „Unkraut“ bekämpft werden. Das hat an manchen Stellen auch dem Adonisröschen bereits geholfen und den Wanderer in Feld und Flur erfreut.

Möchten Sie aktiv werden für das Sommer-Adonisröschen?
Will man dem Sommer-Adonisröschen helfen, ist ein direkter Weg schwer zu finden, betreibt man nicht selber Ackerbau und könnte durch eine extensive, Unkrautränder duldende Bewirtschaftung unmittelbar tätig werden.

Für den anderen Menschen mit einem Herz für das Adonisröschen empfiehlt sich der Kauf von Bioprodukten – vielleicht sogar direkt auf dem Bauernhof – um so den biologischen Landbau zu unterstützen und Ackerunkräutern ein Überleben zu sichern.

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