Der Turmfalke (Falco tinnunculus) - im Rüttelflug zur Maus

Wer kennt ihn nicht, den Turmfalken? Jeder wird schon einmal den eleganten Jäger dabei beobachtet haben, wie er trotz – oderTurmfalke gerade wegen – seiner heftiger Flügelschläge mit breit gefächertem Schwanz in der Luft zu stehen scheint. Dieser energieaufwendige Rüttelflug hat einen entscheidenden Vorteil: Er ist eine viel ergiebigere Jagdweise als der Ansitz.

Durch sein besonderes Sehvermögen kann der Turmfalke sogar die winzigen Urinspuren auf dem Boden wahrnehmen, die ihn zu seiner Beute führen. Die besteht vor allem aus Wühlmäusen, anderen Kleinsäugern und Insekten. In den Städten ist Falco tinnunculus häufiger auch auf Kleinvögel angewiesen, wobei er besonders die Unerfahrenheit von Jungvögeln ausnutzt. Dass er hier oft in alten Kirchtürmen brütet, hat dem rotbraunen Falken zu seinem Namen verholfen.

Wie können wir dieser Art helfen?
Die bevorzugten Jagdreviere des Turmfalken sind die offenen Landschaften, doch die werden immer eintöniger. Zudem ist der Turmfalke als Endglied in der Nahrungskette durch den Einsatz von Insektenschutzmitteln gefährdet. Gefahren lauern auch bei der Jagd über dem Feld, etwa in Form von Stromleitungen.

Als Symbol für den Greifvogelschutz hat man ihn daher zum „Vogel des Jahres“ 2007 gewählt, obwohl er noch häufig und weit verbreitet ist. Doch auch seine Bestände gehen langsam, aber stetig zurück. In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der Brutpaare in den letzten 30 Jahren halbiert.

Dem Turmfalken fällt es zunehmend schwer, geeignete Nistmöglichkeiten vor allem an sanierten Gebäuden zu finden. Verschiedene Verbände engagieren sich daher für seinen Schutz, indem sie künstliche Nisthilfen schaffen oder Stromleitungen vogelfreundlich umbauen. Ganz wichtig ist aber eine naturverträgliche Landwirtschaft.

Möchten Sie aktiv werden für den Turmfalken?
Wenn Sie auf Ihrem Feld „Sitzkrücken“ aufstellen, zum Beispiel in der Nähe einer Scheune, erleichtern Sie dem Turmfalken seine Ansitzjagd. In Ihrer Gemeinde könnten Sie den Kirchenvorstand über die Bedeutung des „Lebensraums Kirchturm“ aufklären. Und als Landwirt können Sie durch eine schonende Bewirtschaftung ein reiches Nahrungsangebot fördern.

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