Die Uferschwalbe (Riparia riparia) - Baumeister der Steilwände

Foto von zwei Uferschwalben, die jeweils am Eingang einer Bruthöhle in einer Ufersteilwand sitzenLeicht haben es die Männchen der zierlichen Uferschwalbe wirklich nicht. Mindestens vier lange Tage müssen sie sich abrackern, um mit ihren Füßchen die armtiefe Brutröhre in die lehmige, sandige Steilwand zu graben.

Wenn man so im Boden wühlt, braucht man kein prächtiges Gefieder: Oberseite graubraun, Unterseite weiß mit einem braunen Brustband – das muss reichen.

Aber die Graberei ist ja nicht umsonst, schließlich ist der Nachwuchs so ziemlich gut vor Feinden geschützt.

Dafür lauern in der Röhre andere Gefahren wie starke Regenfälle, Hochwasser oder Abrutschungen. Aber was hilft es, dann muss eben neu gebaut werden. Und das hat auch sein Gutes: Die Steilwände wachsen nicht zu, sondern bleiben immer frisch und offen. Bei der Jagd auf kleine fliegende Insekten zeigt Riparia riparia atemberaubende Flugmanöver.

Mit Gleitflügen, schnellen Wendungen und plötzlichen Sturzflügen erhascht sie ihre Beute. Auch getrunken und gebadet wird im Flug.

Wie können wir dieser Art helfen?
Ihrem Namen kann die Uferschwalbe allerdings längst nicht mehr gerecht werden. Die angestammten Lebensräume an den steilen Uferwänden der Flüsse sind durch die Regulierungsmaßnahmen zum großen Teil verschwunden. Nur an den Meeresküsten hat sich diese Vogelart in großer Zahl halten können.

Aber der Mensch hat in seinem Verlangen nach Rohstoffen unbewusst Ersatzlebensräume geschaffen: Sand- und Kiesgruben, besonders in Flussnähe, zählen heute zu den wichtigen Standorten für eine Uferschwalbenkolonie. Allerdings sind diese Lebensräume in der Brutzeit ständig gefährdet durch Abbautätigkeiten oder Störungen, die von Badegästen und Anglern verursacht werden.

Aber auch die hohen Verluste bei anhaltender Dürre in den afrikanischen Überwinterungsgebieten sind für den Bestandsrückgang des „Vogels des Jahres“ 1983 mitverantwortlich.

Möchten Sie aktiv werden für die Uferschwalbe?
Um der Uferschwalbe langfristig und wirksam zu helfen, bietet sich eine Zusammenarbeit zwischen Rohstoffbetrieben und Naturschützern an.

Während des Abbaus sollten die nicht genutzten Steilwände möglichst wenig beeinträchtigt werden – nach dem Abbau gilt es die Verfüllung der Kiesgrube zu verhindern. Für die geschaffenen Ersatzbiotope ist dann auch eine entsprechende Pflege unerlässlich: Störungen der Uferschwalbenkolonien sollten vermieden werden, indem die Abbaugruben weder als Lagerplatz missbraucht, noch zum Camping genutzt werden.

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