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Die Wechselkröte (Bufo viridis) - ein biologisches Vorbild für Tarnnetze
Man könnte fast glauben, die Militärs seien bei der Wechselkröte in die Lehre gegangen, als sie das Tarnnetz erfunden haben – so gleichen sich die Muster: grüne Flecken, unregelmäßig geformt, gegen die dazwischen liegenden weißlich-braunen Felder klar abgegrenzt.
Dazu rötliche und gelbliche Punkte auf dem Rücken, die wie Sandkörner aussehen. Und sozusagen als i-Tüpfelchen kann die Wechselkröte dieses Muster auch noch in gewissem Umfang an den jeweiligen Untergrund anpassen – daher auch ihr deutscher Name. Verwechseln kann man die bis zu zehn Zentimeter große Kröte also mit nichts und niemandem.
Ansonsten hat Bufo viridis eine krötentypisch raue, warzige Haut. Ihr recht melodischer Ruf – oder besser gesagt Triller – erinnert aber viel eher an das Zirpen einer Maulwurfsgrille als an die leisen Balzrufe einer Erdkröte.
Wie können wir dieser Art helfen?
Ursprünglich ist die Wechselkröte im Steppengelände zu Hause. Nun hat der Mensch hierzulande ebenfalls für steppenartige Elemente in der Kulturlandschaft gesorgt, die als Ersatzlebensräume dienen können – oder besser gesagt konnten, denn auch diese Biotope werden zunehmend seltener: aufgelassene Kiesgruben, Brachflächen, Truppenübungsplätze, sandige Ackerflächen, Weingärten. Unabdingbare Voraussetzung ist allerdings, dass eine größere Wasseransammlung in der Nähe ist.
Das kann durchaus auch ein künstlich angelegter Gartenteich, ein Regenrückhaltebecken oder ein alter Steinbruchteich sein. Auch scheut sie sich keineswegs, in den Dunstkreis von Großstädten wie etwa Stuttgart vorzudringen.
In Baden-Württemberg kommt die Wechselkröte wegen ihrer Vorliebe für trocken-warme Lebensräume im Wesentlichen im nördlichen Oberrheingebiet, im Neckarraum und im Kraichgau vor. Obwohl sie sich recht gut an veränderte Lebensbedingungen anpassen und dabei auch weitere Wanderungen unternehmen kann, ist sie wegen der Lebensraumverluste stark gefährdet. Entsprechende Wechselkröten-Biotope können daher am besten durch den Erhalt extensiv genutzter Bereiche sowie die Anlage von Brachflächen mit kleinen Gewässern bereitgestellt werden.
Möchten Sie aktiv werden für die Wechselkröte?
Kennen Sie ein Wechselkrötenvorkommen? Dann bemühen Sie sich doch, dass es nicht zuwächst, je weniger Vegetation, desto besser für das Tier.