Natur und Landschaft
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Die Zauneidechse (Lacerta agilis) - flink und agil
Vergleicht man die Zauneidechse mit anderen heimischen Eidechsenarten, so wirkt sie eher plump und gedrungen. Doch das Erscheinungsbild trügt, denn nicht umsonst wurde diese Art Lacerta agilis genannt - flink. Sie ist ein „Renner" und klettert geschickt über Stock und Stein. Diese Strukturen aus Steinen und Astteilen nutzt sie gern als Sonnenplätze, denn wie alle Reptilien braucht sie viel äußere Wärme, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Auch Trockenmauern oder Steinriegel werden gern zum Sonnenbaden angesteuert. Neben diesen Strukturen findet man sie auch in trockenen Grünflächen, sonnigen Säumen und Böschungen am Wegesrand, zwischen den Rebzeilen eines Weinbergs oder auch auf offenen, vegetationslosen Flächen.
Gärten und Streuobstwiesen werden dabei ebenso besiedelt wie Waldränder, Bahndämme oder Erdaufschlüsse in Kies- und Sandgruben. Diese vielseitigen und strukturreichen Lebensräume bietet ein ebenso vielseitiges Nahrungsangebot an Käfern, Heuschrecken und anderen Kleintieren. Stark beschattete und feuchte Gebiete meidet sie meist völlig.
Wie können wir dieser Art helfen?
Die Zauneidechse kommt in Baden-Württemberg fast flächendeckend vor, nur im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb fehlt sie. In den letzten Jahren sind ihre Bestände jedoch zurückgegangen.
Das liegt hauptsächlich an der Veränderung unserer Kulturlandschaft. Kleingliedrige Strukturen, wie sie von der Zauneidechse genutzt werden, weichen immer mehr einer intensiven Landwirtschaft oder werden durch Flurbereinigungen verändert. Straßen und neue Bahntrassen zerschneiden oft wertvolle Lebensräume und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Weinbergen und Ackerflächen birgt landesweit Gefahren für die kleinen Reptilien.
Auch ein Zuwachsen von ehemals genutzten Flächen kann Lebensraumverlust bedeuten, da die wärmende Sonne sich nicht mehr bis zum Boden durchkämpfen kann. Bekannte Habitate der Zauneidechse sollten daher extensiv und ohne den Einsatz von Bioziden genutzt werden.
Gerade bei Mauern und Steinriegeln spielt die richtige Pflege durch Entbuschung der Strukturen eine wichtige Rolle. Es können auch neue Habitatelemente geschaffen werden wie Sandhaufen als Eiablageplätze oder Totholzhaufen als Unterschlupfmöglichkeiten sowie strukturreiche Böschungen. Teils sind solche Maßnehmen auch als Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft anrechenbar.
Möchten Sie aktiv werden für die Zauneidechse?
Wenn sich auf ihrem Grundstück sonnenbeschienene Mauern, Steinhaufen oder offene Bodenstrukturen befinden, dann lassen Sie diese bitte bestehen. Solche Strukturen können sie auch wieder freistellen wenn sie zugewuchert sind und dafür sorgen, dass die Vegetation regelmäßig zurückgestutzt wird.