Nachdem überdurchschnittliche Niederschlagsmengen im Zeitraum von November 2010 bis Januar 2011 für deutlich überdurchschnittliche Versickerungen gesorgt haben, ist seit Februar 2011 ein starker Einbruch der Niederschläge zu verzeichnen. Der Monat April ist der dritte Monat in Folge mit sehr unterdurchschnittlichen Niederschlägen. Wie es bereits im Monat März der Fall war, stammen die Restsickerwassermengen im April ausschließlich aus auslaufenden Bodenwasserreserven.

Die Verdunstung und der Wasserbedarf der Pflanzen in der Vegetationszeit übersteigen die Niederschlagsmengen im April erheblich und verhindern nachhaltig deren Einsickerung in Boden und Grundwasser.

Der Bodenwasserspeicher geht zu Neige und hat zum Maibeginn ein kritisches Niveau für die Grundwasserneubildung aus Niederschlägen erreicht. Im kommenden Monat Mai 2011 sind deshalb keine positiven Voraussetzungen für die Grundwasserneubildung aus Niederschlägen gewährleistet. Es ist mit rückläufigen Grundwasservorräten im Mai 2011 zu rechnen.

Das frühzeitige Niederschlagdefizit seit Februar 2011 (2 bis 3 Monate früher, als in einem normalen Jahr) wird langwierige Auswirkungen auf die mengenmäßige Grundwassersituation haben. Bereits zum heutigen Zeitpunkt sind außergewöhnlich lange Ausfallzeiten der Grundwasserneubildung aus Niederschlägen in Frühjahr und Sommer zu befürchten. Bei anhaltend niederschlagsarmer Witterung ist ein Rückgang der Grundwasservorräte im weiteren Jahresverlauf auf ein sehr niedriges Niveau möglich.

Hinweis: Die Monatsmittelwerte der Lufttemperatur und der Globalstrahlung vom Juni 2009 konnten aufgrund eines schwerwiegenden Übertragungsfehlers nicht ermittelt werden. Verdunstung / oberirdischer Abfluss vom Juni 2009 wurde auf der Grundlage der Daten vom Mai und Juli 2009 berechnet.