Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Inhalte mit Jahr 2024 .
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Dezember 2024
Fazit
Der Beginn des hydrologischen Winterhalbjahrs war insgesamt unterdurchschnittlich regenreich und der Dezember 2024 war abgesehen von den kurzzeitigen aber intensiven vorweihnachtlichen Niederschlägen sogar deutlich zu trocken. Die Entwicklung der Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg war im Dezember sehr unterschiedlich aber mehrheitlich leicht ansteigend. Die meisten Messstellen schwankten im oberen Normalbereich auf leicht überdurchschnittlichem, jede zehnte Messstelle auf hohem Niveau. Wie aus den Ergebnissen am wägbaren Lysimeter Büchig hervorgeht, wurden trotz unterdurchschnittlicher Dezemberniederschläge sowohl eine durchgehend hohe Bodenfeuchte als auch eine Zunahme der Grundwasserneubildung aus Niederschlägen beobachtet.
Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen derzeit nicht zu erwarten.
Vergleich zum Vormonat
Der Monat Dezember war zu trocken (-50% am Lysimeter Büchig im Vergleich zu Dezember 1995-2024). Nach einem mäßigen Monatsanfang ist der Neubildungsprozess in der zweiten Monatshälfte merklich angestiegen aber die monatlichen Sickerwassermengen sind dennoch unterdurchschnittlich. Im Landesüberblick sind die Grundwasserverhältnisse im Dezember jedoch mehrheitlich angestiegen, z.B. am Fuß des Albtraufs (+1,54 m in RT-Gönningen, GW-Nr. 0032/515-0) oder im Schwarzwald (+0,85 m in Igelsberg, GW-Nr. 8501/264-0). Etwa ein Drittel der Messstellen sind moderat rückläufig, z.B. in der Heilbronner Mulde (-0,39 cm in Neckarwestheim, GW-Nr. 0104/509-0). Die wettersensiblen Quellschüttungen haben im Monatsmittel zugelegt, z.B. +21 l/s im Schwarzwald, GW-Nr. 0001/265-0. Mit einem Plus von 1.487 l/s schüttet die Blautopfquelle deutlich mehr als im November (GW-Nummer 0600/665-0).
Vergleich zum Vorjahr
Das Jahresende 2023 war ausgesprochen nass. Daher sind die Grundwasserstände im Jahresvergleich an den meisten Messstellen (59%) rückläufig, beispielsweise auf der Ostalb (-2,88 m, GW-Nr. 0102/762-4). Der größte Rückgang wurde mit -4,72 m an der Messstelle 3544/311-9 in Engelsbrand in der Oberen Gäue gemessen. Bei den Quellen wird eine ähnliche Entwicklung beobachtet wie etwa an der Gallusquelle in Veringenstadt (-674 l/s, GW-Nr. 601/517-7). Mit einem Minus von -4.471 l/s schüttet der Blautopf nur noch etwa ein Drittel seines letztjährigen Abflusses (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 2.860 l/s).
Prognose für den Folgemonat
Der Sickerungsprozess ist im Laufe des Sommers nie vollständig abgebrochen und nimmt seit Beginn des hydrologischen Winterhalbjahrs kontinuierlich zu. Die monatlichen Sickerungen waren zwar unterdurchschnittlich aber mit ansteigender Tendenz. Die Bodenwasserspeicher sind zum Jahresbeginn 2025 gut aufgefüllt. Die Grundwasserneubildung dürfte in den kommenden Wochen weiter zunehmen und Grundwasseranstiege bewirken.