Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Inhalte mit Jahr 2025 .

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen August 2025

Fazit

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg bewegten sich im August 2025 mehrheitlich im mittleren Bereich (81% der Messstellen im Normalbereich) mit insgesamt stabiler Entwicklungstendenz. Der nasse Sommer hat bereichsweise Grundwasserneubildung bewirkt und zur Stabilisierung der Verhältnisse (an etwa einem Drittel der Messstellen) geführt, wobei im Monatsmittel die Anzahl der leicht rückläufigen Messstellen überwiegt (54%). An zahlreichen Messstellen, insbesondere in tiefen Grundwasserstockwerken und in trägen Aquiferen, lassen Erholungssignale auf sich warten. An jeder zehnten Messstelle sind jedoch Anstiege zu verzeichnen – unter anderem im südlichen Oberrheingraben. Am wägbaren Lysimeter Büchig bei Karlsruhe hat der Neubildungsprozess – nachdem im Juli keine Sickerung gemessen wurde – wieder eingesetzt. Die Grundwassersituation hat sich im Vergleich zum Vormonat unerheblich verändert. Engpässe in der öffentlichen Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu befürchten. Die Quellschüttungen waren im Karst weiter rückläufig aber im Schwarzwald hat sich die Situation entspannt.

Vergleich zum Vormonat

Der Monat August 2025 war in Baden-Württemberg am Lysimeter Büchig regenreich und es wurden überdurchschnittliche Sickerungen gemessen. Die Grundwasserverhältnisse im Land spiegeln diese günstige Situation nicht überall wider, wobei sich rückläufige und ansteigende Grundwasserverhältnisse etwa die Waage halten mit z.B. -0,79 m im Schwarzwald bei Freudenstadt (GW-Nr. 8401/264-0) vs. +0,42 m am westlichen Rand der Schwäbischen Alb in Gönningen (GW-Nr. 0032/515-0). Zum Monatsende gab es verbreitet Stabilisierungen. Die wettersensiblen Quellschüttungen haben sich ebenfalls unterschiedlich entwickelt, z.B. -66 l/s in Rottenburg, GW-Nr. 0001/415-1 vs. +0,18 m in Beuren, GW-Nummer 0600/564-8. Mit einem Minus von -333/s ist die Schüttung der Blautopfquelle leicht rückläufig (GW-Nummer 0600/665-0).

Vergleich zum Vorjahr

Auf den nassen Jahresbeginn folgte eine außergewöhnlich lange und ausgeprägte Trockenperiode. Der anschließende nasse Sommer hat weitere Rückgänge auf ein niedriges Niveau verhindert. Die Grundwasserstände sind im Jahresvergleich an fast allen Messstellen (90%) dennoch niedriger als im niederschlagsreichen Jahr 2024, beispielsweise in der Oberen Gäue (-16 m, GW-Nr. 7003/412-1). Die Quellschüttungen sind auch geringer, wie etwa in Höchenschwand im Schwarzwald (-0,9 l/s, GW-Nr. 0600/222-6). Mit einem Minus von rd. -1.066 l/s schüttet der Blautopf knapp die Hälfte des Vorjahrabflusses (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 1.269 l/s).

Prognose für den Folgemonat

Der Sickerungsprozess hat frühzeitig im August wieder eingesetzt und gewährleistet dadurch gute Voraussetzungen für die Neubildung im bevorstehenden Herbst. Die Grundwasserverhältnisse werden nach heutiger Einschätzung in den kommenden Wochen vermutlich relativ stabil bleiben. Unstrittig ist, dass die historischen Niedrigwassermarken im Spätsommer nicht erreicht werden.