Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Februar 2021

Fazit

Nach markanten Grundwasseranstiegen sind Ende Februar 2021 in Baden-Württemberg mittlere Grundwasserverhältnisse zu verzeichnen. Die insgesamt überdurchschnittlichen Niederschläge seit Dezember 2020 haben in den meisten Landesteilen erhebliche Grundwasseranstiege bewirkt, wobei in einigen Bereichen eine Tendenzumkehr beobachtet wird. Im Jahresvergleich halten sich Zunahmen und Rückgänge in etwa die Waage. Die Bodenwasserspeicher sind gut aufgefüllt.

Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen auszuschließen.


 

Vergleich zum Vormonat

Der Februar 2021 war mit 48 mm Niederschlag am Lysimeter Büchig unterdurchschnittlichen regenreich. Die Trockenheit in der zweiten Monatshälfte hat die bis dahin steilen Grundwasseranstiegen gehemmt, wobei erste Anzeichen für eine Tendenzumkehr vielerorts erkennbar sind. Im Monatsmittel sind allerdings rd. 95% der Messstellen angestiegen und lediglich an 5% der Pegel ist eine leicht rückläufige Tendenz nachzuweisen. Die markantesten Anstiege werden in den tiefen Festgesteinsmessstellen gemessen, z.B. +4,34 m in Engelsbrand, GW-Nr. 3544/311-9), +8,20 m in Weidenstetten auf der Ostalb (GW-Nr. 0102/714-0) und sogar +15,42 m im Gäu bei Eutingen (GW-Nr. 2401/365-0). Bei den wetterfühligen Quellen weden spektakuläre Zunahmen beobachtet +617 l/s an der Gallusquelle (GW-Nr. 0601/517-7) bei Veringenstadt und +293 l/s an der Bronnbachquelle (GW-Nr. 0001/415-1) bei Rottenburg. Der Blautopf hat mit einem Plus von rd. +4.300 l/s seine Schüttung verdoppelt (GW-Nummer 0600/665-0).

Vergleich zum Vorjahr

Im Jahresvergleich sind die Grundwasservorräte nun an rd. 55% der Messstellen im Februar 2021 höher als im Februar 2020 (z.B. +1,89 m im Kraichgau, GW-Nr. 2841/360-1 und +2,70 m in der Heilbronner Mulde, GW-Nr. 0104/509-0). Die Quellschüttungen sind trotz der jüngsten Anstiege geringer als im Vorjahr, wie etwa -15 l/s an der Nächstquelle in Buchen, GW-Nr. 0600/554-9. Mit rd. -120 l/s schüttet der Blautopf etwa gleichviel wie im vergangenen Winter.

Prognose für den Folgemonat

Der erwartete Wiederanstieg der Grundwasservorräte hat Ende Januar Fahrt aufgenommen, wurde jedoch bereichsweise etwas gedämpft. Die Bodenwasserspeicher sind gut aufgefüllt und der Neubildungsprozess ist in vollem Gange. Es ist von weiteren Erhöhungen der Grundwasservorräte im weiteren Monatsverlauf auszugehen.

Langfristige Tendenz

Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.