Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen März 2019
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich Ende März 2019 in Baden-Württemberg auf leicht unterdurchschnittlichem Niveau und sind insgesamt stabil. Zur Monatsmitte wurden deutliche niederschlagsbedingte Grundwasseranstiege beobachtet, wobei Anfang April die Tendenz verbreitet erneut rückläufig ist. Deutliche Zunahmen wurden im Karst, entlang der Fließgewässer und an Quellen beobachtet. Im Jahresvergleich sind landesweit überwiegend niedrigere Pegel als im März 2018 zu verzeichnen.
Bei feuchter Witterung sind ansteigenende Grundwasserverhältnisse im Laufe des Aprils möglich.
Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht absehbar.
Vergleich zum Vormonat
Grundwasserstände und Quellschüttungen sind im März 2019 überwiegend angestiegen. Es gab eindrucksvolle Anstiege in den Festgesteinsbereichen, z.B. auf der Schwäbischen Alb (+2,47 m an der Messstelle 0100/517-0) und im Nord-Schwarzwald (+3,90 m an der Messstelle 3544/311-9). Die positive Dynamik war gewässernah ebenfalls sehr ausgeprägt, z.B. im Dreisamtal mit +0,81 m, GW-Nr. 0106/120-5. An der südlichen Landesgrenze und im Rheintal wurden hingegen vielerorts mäßige Rückgänge gemessen, beispielsweise im Markgräflerland (-0,06 m, GW-Nr. 0110/022-3) und im Rhein-Neckar-Raum (-0,10 m an der Messstelle 0107/305-0). Die heftigen Niederschläge zur Monatsmitte hatten einen erheblichen Einfluss auf die Quellschüttungen, die im Mittel stark ansteigen, z.B. +1,8 l/s an der Rösslequelle, GW-Nr. 0001/219-3). Der Blautopf schüttet ein Dreifaches vom vergangenen Monat (+4.158 l/s, GW-Nummer 0600/665-0).
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich sind trotz der jüngsten Anstiege nachhaltig niedrigere Grundwasserstände und Quellschüttungen als im bereits trockenen Jahr 2018 zu verzeichnen. Vielerorts werden die vorjährigen Verhältnisse deutlich unterschritten, beispielsweise in den Ellwanger Bergen (z.B. -3,99 m an der GW-Nr. 0004/709-9) und auf der Ostalb (z.B. -8,11 m an der GW-Nr. 0102/714-6). Im oberen Gäu ist der Grundwasserstand sogar -14,61 m niedriger als letztes Jahr (GW-Nr. 7003/412-1). Die wetterfühligen Quellen schütten merheitlich mehr als im vergangenen Jahr (z.B. +35 l/s an der Jägerbrunnenquelle im Schwarzwald, GW-Nr. 0001/265-0). Nach den steilen Märzanstiegen schüttet der Blautopf sogar +5.220 l/s mehr als vor einem Jahr.
Prognose für den Folgemonat
Die landesweiten quantitativen Grundwasserverhältnisse bewegen sich Anfang April auf leicht unterdurchschnittlichem Niveau und sind insgesamt stabil. Die Bodenwasserspeicher sind gut aufgefüllt. Bei feuchter Witterung kann mit Anstiegen der Grundwasserstände und Quellschüttungen im weiteren Monatsverlauf gerechnet werden. Mit der geginnenden Vegetationszeit und höheren Lufttemperaturen wird der Neubildungsprozess voraussichtlich ab Mai beeinträchtigt sein.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.