Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Mai 2010
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im Mai 2010 in Baden-Württemberg auf insgesamt mittlerem Niveau. Die quantitativen Grundwasserverhältnisse sind im Bezugsmonat rückläufig. Im Jahresvergleich zeichnen sich großräumig unterschiedliche Entwicklungen ab.
Mit Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen.
Vergleich zum Vormonat
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen haben sich im Mai 2010 überwiegend rückläufig entwickelt. Hauptursachen für die Kehrtwende sind der hohe Wasserbedarf der Pflanzen in der Vegetationsperiode und die hohe Verdunstung: Die überdurchschnittlichen Mainiederschläge wurden vollständig verbraucht. Die Rückgänge sind im Festgestein am Größten, z.B. sind im Muschelkalk der Heilbronner Mulde bis zu - 101 cm an der Messstelle 0104/509-0 und im Oberjurakarst der Ostalb - 66 cm an der Messstelle 0102/762-4 zu beobachten. Vereinzelt werden weiterhin steigende Entwicklungen gemessen, beispielsweise im Mittleren Oberrheingraben (+ 14 cm an der Messstelle 0116/114-0) und + 4 cm in Oberschwaben an der Messstelle 0020/520-3. Die Quellschüttungen sind aufgrund der kurzfristigen Reaktionszeit auf die hohe Verdunstung rückläufig ( 17 l/s an der Nächstquelle, Messstelle 0600/554-9).
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich zeichnen sich großräumig unterschiedliche Entwicklungen ab, wobei die niedrigeren Verhältnisse als im Mai 2009 überwiegen. Die gemessenen Abnahmen betragen beispielsweise1,31 m im Bereich der Ostalb an der Messstelle 0102/762-4. Bei den Zunahmen sind Grundwasseranstiege von bis zu + 105 cm im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4 zu verzeichnen. Auch die meisten Quellen schütten mehr als im vergangenen Jahr (z.B. + 86 l/s an der Bronnbachquelle, Messstelle 0001/415-1).
Prognose für den Folgemonat
In den meisten Landesteilen dürfte sich ab Juni 2010 ein leichter Rückgang der Grundwasservorräte anbahnen. Berechnungen prognostizieren unterschiedliche Entwicklungstendenzen, wobei das rückläufige Niveau der Wasserreserven im Boden die Grundwasserneubildung aus Niederschlägen nur noch bedingt begünstigt.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen insgesamt ausgeglichen bis leicht steigend mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (Iller-, Riß- und Donautal) besteht eine fallende Tendenz, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Trockenperiode zwischen 1996 und 1998. Im Hoch- und Oberrheingebiet sowie im Singener Becken werden stark steigende Grundwasserstände beobachtet. Quellen und Grundwasserstandsmessstellen in Festgesteinsbereichen weisen eine langfristig ausgewogene Entwicklungstendenz auf.