Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen August 2014
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im August 2014 in Baden-Württemberg überwiegend auf mittlerem Niveau. Die Grundwasservorräte haben sich im Bezugsmonat unterschiedlich entwickelt. Im Jahresvergleich sind mit Ausnahmen im Rheintal meist niedrigere Grundwasservorräte als im August 2013 zu verzeichnen.Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen. In den Sommermonaten können lokale Beeinträchtigungen infolge rückläufiger Quellschüttungen nicht ausgeschlossen werden.
Vergleich zum Vormonat
Die Entwicklung der Grundwasserstände und Quellschüttungen ist im August 2014 unterschiedlich, wobei sich Anstiege und Abnahme die Waage halten. Rückgänge sind sowohl in den Lockergesteinsaquiferen (z.B. -0,24 m im Donauried an der Messstelle 0102/814-8) als auch in den Festgesteinsbereichen (z.B. -0,78 m im Kraichgau an der Messstelle 2841/360-1 und -0,51 im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4) zu verzeichnen. Die markantesten Zunahmen kommen im Oberrheingraben und in den Schwarzwaldtälern vor, z.B. +2,35 m im Dreisamtal an der Messstelle 0106/120-5. Im Oberrheingraben sind großräumige Anstiege zu beobachten, z.B. +0,56 m im Raum Lahr an der Messstelle 0159/066-7. Bei den Quellen sind ebenfalls unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten, z.B. +399 l/sin am Blautopf vs. -5,3 l/s an der Nächstquelle in Götzingen bei Buchen.
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich zeichnen sich mehrheitlich rückläufige Verhältnisse ab. Markante Ausnahme ist der Oberrheingraben mit insgesamt höheren Verhältnissen als im Vorjahr, z.B. +0,70 m im Raum Kehl (Messstelle 0116/114-0). Die stärksten Rückgänge werden im Bereich der Leutkircher Heide an der Messstelle 0145/771-8 (-3,31 m), auf der Schwäbischen Alb an der Messstelle 0100/517-0 (-1,30 m) und im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4 (-3,41 m) beobachten. Die Quellen schütten weniger als im August 2013 (z.B. -0,1 l/s im Hochschwarzwald an der Rösslequelle, Messstelle 0001/219-3 und -223 l/s an der Wimsener Aachquelle, GW-Nummer 0003/567-0).
Prognose für den Folgemonat
Die landesweiten quantitativen Grundwasserverhältnisse haben sich im August 2014 unterschiedlich entwickelt. Der Bodenwasserspeicher konnte sich etwas erholen und ist grundsätzlich in der Lage, eine zeitverzögerte Neubildung zu bewirken. Aus diesen Gründen lassen die aktuellen Prognosen insgesamt stabile Verhältnisse im September 2014 erwarten.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.