Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen September 2008

Fazit

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im September 2008 in Baden-Württemberg auf mittlerem Niveau. Die quantitativen Grundwasserverhältnisse waren im Bezugsmonat rückläufig. Im Jahresvergleich zeichnen sich niedrigere Grundwasservorräte ab. Der Bodenwasserspeicher ist seit etwa Juli 2008 leer, wodurch ungünstige Voraussetzungen für die Grundwasserneubildung aus Niederschlägen gewährleistet sind.

Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen.

Vergleich zum Vormonat

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen waren im September 2008 rückläufig. Im Festgestein der Ostalb wurde eine Abnahme beobachtet von 0,64 m (Messstelle 0102/762-4). Der Rückgang ist auch im Lockergestein ausgeprägt (-0,33 m im Bereich der Leutkircher Heide an der Messstelle 0145/771-8).

Vergleich zum Vorjahr

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen sind niedriger als im September 2007. Im Bereich der Leutkircher Heide erreicht der Grundwasserstand 0,60 m weniger als vor einem Jahr an der Messstelle 0145/771-8. Auch die Entwicklung der Quellschüttungen ist überwiegend rückläufig, z.B. schüttet der Blautopf rd. 870 l/s weniger als im September 2007.

Prognose für den Folgemonat

Der Bodenwasserspeicher hat ein Niedrigniveau erreicht, das keine effiziente Versickerung zulässt. Die Voraussetzungen für eine unmittelbare Grundwasserneubildung aus Niederschlägen sind demnach nicht gegeben. In allen Landesteilen ist aus diesem Grund mit weiterhin rückläufigen Grundwasservorräten im Oktober 2008 zu rechnen. In Anbetracht der mittleren Grundwassersituation Ende September 2008 sind jedoch Rückgänge auf extrem niedrige Verhältnisse im Oktober ausgeschlossen.

Langfristige Tendenz

Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen insgesamt ausgeglichen bis leicht steigend mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (Iller-, Riß- und Donautal) besteht eine fallende Tendenz, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Trockenperiode zwischen 1996 und 1998. Im Hoch- und Oberrheingebiet sowie im Singener Becken werden stark steigende Grundwasserstände beobachtet. Quellen und Grundwasserstandsmessstellen in Festgesteinsbereichen weisen eine langfristig ausgewogene Entwicklungstendenz auf.