Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen September 2011
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im September 2011 in Baden-Württemberg überwiegend auf unterdurchschnittlichem Niveau. Diese pauschale Aussage widerspiegelt nicht die regional differenzierten Verhältnisse. Bereichsweise werden deutlich unterdurchschnittliche Verhältnisse beobachtet, beispielsweise im Schwarzwald und im Donauried. Im Iller-Riß-Gebiet und im Oberrheingraben sind demgegenüber mittlere Grundwasservorräte zu verzeichnen.
Die quantitativen Grundwasserverhältnisse sind im Bezugsmonat rückläufig. Im Jahresvergleich zeichnen sich nach wie vor niedrigere Grundwasservorräte als im September 2010 ab. Mit Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen noch nicht zu rechnen.
Vergleich zum Vormonat
Das anhaltende Niederschlagsdefizit von Februar bis Juni 2011 verursacht seit März rückläufige Grundwasservorräte. Im Bezugsmonat September ist aufgrund unterdurchschnittlicher Niederschläge eine Stabilisierung der Verhältnisse auf niedrigem Niveau zu verzeichnen. In den Festgesteinen des Tauberlands sind z.B. Rückgänge von bis zu – 112 cm an der Messstelle 2008/653-4 zu beobachten. In den Südöstlichen Landesteilen sind stabile bis leicht steigende Grundwasserstände zu beobachten (+ 31 cm an der Messstelle 0145/771-8 in der Leutkircher Heide). Die Quellschüttungen sind überwiegend rückläufig (rd. -116 l/s an der Bronnbachquelle, Messstelle 0001/415-1).
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich zeichnen sich überwiegend niedrigere Verhältnisse als im September 2010 ab. Die gemessenen Rückgänge betragen beispielsweise -1,62 m auf der Schwäbischen Alb an der Messstelle 0100/517-0 (Festgestein) und -69 cm im Donauried an der Messstelle 0102/814-8 (Lockergestein). Die Quellen schütten weniger als im vergangenen Jahr, beispielsweise der Blautopf (-1,8 m³/s, Messstelle 0600/6655-7).
Prognose für den Folgemonat
In den meisten Landesteilen bewegen sich die Grundwasservorräte im September 2011 auf unterdurchschnittlichem Niveau mit stabiler bis rückläufiger Tendenz. Die aktuellen Prognoseberechnungen geben erste Anzeichen auf eine Stabilisierung der Verhältnisse. Aufgrund der frühzeitigen Niederschlagsausfälle seit Februar ist ein Rückgang der Grundwasservorräte im weiteren Jahresverlauf auf ein gebietsweise sehr niedriges Niveau dennoch nicht auszuschließen.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen insgesamt ausgeglichen mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) besteht bereichsweise eine fallende Tendenz. Im Singener Becken und im Donauried werden steigende Grundwasserstände beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen bewirtschafteten Aquiferen. Im Oberrheingraben wird eine Stabilisierung der Grundwasserstände bzw. fast immer Trendfreiheit beobachtet. Quellen und Grundwasserstandsmessstellen in Festgesteinsbereichen weisen überwiegend eine langfristig ausgewogene Entwicklungstendenz auf.