Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen September 2012
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im August 2012 in Baden-Württemberg auf unterdurchschnittlichem, in Nord-Württemberg sogar auf niedrigem Niveau. Die Grundwasservorräte haben sich im Bezugsmonat rückläufig entwickelt. Im Jahresvergleich sind niedrigere Grundwasservorräte als im September 2011 zu verzeichnen. Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen dennoch nicht zu rechnen.
Vergleich zum Vormonat
Die geringen Niederschlagsmengen seit August sorgen für rückläufige Grundwasservorräte. Besonders niedrige quantitative Verhältnisse sind in Nord-Württemberg zu verzeichnen (- 39 cm im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4).In der südlichen Landeshälfte bewegen sich die Grundwasserstände auf leicht unterdurchschnittlichem Niveau mit rückläufiger Tendenz. Der Rückgang ist in der Leutkircher Heide eindeutig (-27 cm an der Messstelle 0145/771-8). Deutliche Abnahmen sind ebenfalls in der Freiburger Bucht (-67 cm an der Messstelle 0106/120-5 im Dreisamtal) zu beobachten. Erstaunlich sind die nach wie vor hohen Grundwasserstände im oberen Rißtal bei Bad Schussenried, Messstelle 0181/669-4.Die Karstquellen schütten weniger, als im August (- 298 l/sam Blautopf, Messstelle 0600/665-7). Auch die vom niederschlagsgeschehen unmittelbar geprägten Schwarzwaldquellen sind im Monatsmittel stark rückläufig (-0,56 l/s an der Rothansenhofquelle, Messstelle 0600/222-6).
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich zeichnen sich überwiegend rückläufige Verhältnisse ab. Die gemessenen Rückgänge betragen beispielsweise -45 cm in Oberschwaben an der Messstelle 0110/623-5, -34 cm im nördlichen Oberrheingraben an der Messstelle 0101/307-6 und bis zu -304 cm im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4. Vereinzelt sind höhere Grundwasserstände im Donauried (+45 cm in Niederstotzingen an der Messstelle 0102/814-8) oder im oberen Donautal (+8 cm an der Messstelle 0101/320-1) zu beobachten. Die Quellschüttungen sind zum Teil rückläufig (-95 l/s an der Bronnbachquelle, Messstelle 0001/415-1) und zum Teil zunehmend (+0,61 l/s im Hochschwarzwald an der Sportplatzquelle, Messstelle 0600/222-6).
Prognose für den Folgemonat
In den meisten Landesteilen bewegen sich die Grundwasservorräte im September 2012 auf unterdurchschnittlichem Niveau mit rückläufiger Tendenz. Die aktuellen Prognoseberechnungen deuten auf stabile Verhältnisse auf niedrigem Niveau hin.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen insgesamt ausgeglichen mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) besteht bereichsweise eine fallende Tendenz. Im Singener Becken und im Donauried werden steigende Grundwasserstände beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen bewirtschafteten Aquiferen. Im Oberrheingraben wird eine Stabilisierung der Grundwasserstände bzw. fast immer Trendfreiheit beobachtet. Quellen und Grundwasserstandsmessstellen in Festgesteinsbereichen weisen überwiegend eine langfristig ausgewogene Entwicklungstendenz auf.