Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen September 2021
Fazit
Ende September 2021 sind mittlere bis leicht überdurchschnittliche Grundwasserverhältnisse in Baden-Württemberg zu verzeichnen Der Neubildungsprozess wurde infolge der geringen Monatsniederschläge unterbrochen, wobei sich Grundwasserstände und Quellschüttungen im Allgemeinen rückläufig entwickelt haben. Im Jahresvergleich werden höhere Grundwasservorräte als im September 2020 gemessen. Die Bodenfeuchte ist Ende September gering.
Großräumige Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen auszuschließen.
Vergleich zum Vormonat
Der September 2021 war mit 39 mm Niederschlag am Lysimeter Büchig ünterdurchschnittlich regenreich. Im Monatsmittel waren daher Rückgänge an etwa 90% der Messstellen zu beobachten. Lediglich in südlichen Landesteilen waren vereinzelt noch geringe Anstiege zu verzeichnen (z.B. +0,26 m in Neuenburg, GW-Nr. 0110/022-3). Die wetterfühligen Quellen sind rückläufig. Der Blautopf schüttet -800 l/s weniger, als im Vormonat (GW-Nummer 0600/665-0).
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich hat sich die Grundwassersituation trotz der jüngsten Rückgänge deutlich erholt. Wesentliche Anstiege gibt es in den Festgesteinbereichen z.B. auf der Ostalb (+6,75 m in Weidenstetten, GW-Nr. 0102/714-6). Höhere Verhältnisse werden auch im Bodenseeraum gemessen (z.B. +1,34 m in Salem, GW-Nr. 2034/522-3). Sämtliche Quellen schütten mehr als im vergangenen Jahr, wie etwa die Rösslequelle in Furtwangen mit +0,55 l/s (GW-Nr. 0001/219-3). Mit rd. +1.220/s schüttet auch der Blautopf deutlich mehr als im September 2020.
Prognose für den Folgemonat
Die Grundwasserverhältnisse waren im September 2021 landesweit rückläufig. Die Bodenfeuchte ist mittlerweile relativ gering. Es ist mit weiteren mäßigen Rückgängen der Grundwasservorräte im weiteren Monatsverlauf zu rechnen.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert, wobei sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage halten. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.