Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Oktober 2014

Fazit

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im Oktober 2014 in Baden-Württemberg trotz überwiegend rückläufiger Entwicklung auf leicht überdurchschnittlichem Niveau. Die Grundwasservorräte haben sich im Bezugsmonat unterschiedlich entwickelt. Auch im Jahresvergleich sind differenzierte Entwicklungen zu verzeichnen.Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen.

Vergleich zum Vormonat

Die Entwicklung der Grundwasserstände und Quellschüttungen ist im Oktober 2014 unterschiedlich, wobei die Abnahme leicht überwiegen. Rückgänge sind sowohl in den Lockergesteinsaquiferen (z.B. -1,03 m im Dreisamtal bei Freiburg i.Br. an der Messstelle 0106/120-5) als auch in den Festgesteinsbereichen (z.B. -2,42 m im Kraichgau an der Messstelle 2841/360-1 und -2,27 im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4) zu verzeichnen. Zunahmen sind überwiegend inder östlichen landeshälfte zu beobachten, z.B. +0,80 m auf der Schwäbischen Alb an der Messstelle 0100/517-0. Im Iller-Riß-Gebiet sowie im Donautal sind großräumige Anstiege zu beobachten, z.B. +0,15 m im Illertal an der Messstelle 0150/769-7. Bei den Quellen sind Verminderungen zu beobachten, z.B. -304 l/sin am Blautopf und -4,47 l/s an der Nächstquelle in Götzingen bei Buchen.

Vergleich zum Vorjahr

Im Jahresvergleich zeichnen sich differenzierte Verhältnisse ab. Markante Anstiege werden im Oberrheingraben gemessen, z.B. +0,52 m im Markgräfler Land (Messstelle 0100/022-3). Die stärksten Rückgänge werden im Bereich der Leutkircher Heide an der Messstelle 0145/771-8 (-1,46 m), im Kraichgau an der Messstelle 2841/360-1 (-2,42 m) und im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4 (-2,28 m) beobachten. Die Quellen schütten überwiegend weniger als im Oktober 2013 (z.B. -111 l/s an der Bronnbachquelle bei Rottenburg, Messstelle 0001/415-1 und -62 l/s an der Wimsener Aachquelle, GW-Nummer 0003/567-0).

Prognose für den Folgemonat

Die landesweiten quantitativen Grundwasserverhältnisse haben sich im Oktober 2014 unterschiedlich entwickelt. Der Bodenwasserspeicher konnte sich weiter erholen und ist mittlerweile niederschlagsbedingt gut gefüllt. Aus diesen Gründen sind insgesamt leicht steigende Verhältnisse im November 2014 zu erwarten.

Langfristige Tendenz

Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.