Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Januar 2015
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im Januar 2015 in Baden-Württemberg auf überdurchschnittlichem Niveau. Die Grundwasservorräte haben sich im Bezugsmonat deutlich erholt. Im Jahresvergleich sind differenzierte Entwicklungen zu verzeichnen.Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen.
Vergleich zum Vormonat
Die Entwicklung der Grundwasserstände und Quellschüttungen ist im Januar 2015 mit wenigen Ausnahmen steigend. Vereinzelte Rückgänge sind im südlichen Rheineinzugsgebiet zu beobachten und fallen sehr geringfügig aus (z.B. -11 cm im Klettgau an der Messstelle 0170/273-5) und -5 cm im Markgräflerland an der Messstelle 0110/022-3) zu verzeichnen. Die Zunahmen sind demgegenüber deutlich ausgeprägt und in allen Landesteilen zu beobachten. Im Festgesteinsbereich sind die größten Zunahmen zu beobachten mit z.B. +1,95 m in der Heilbronner Mulde an der Messstelle 0104/509-0 oder +1,59 m auf der Ostalb an der Messstelle 0102/762-4. Auch bei den Quellen sind Zunahmen zu beobachten, z.B. von +16 l/s an der Nächstquelle in Götzingen und sogar +5,1 m //s am Blautopf.
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich zeichnen sich unterschiedliche Entwicklungen ab, wobei die Zunahmen insgesamt leicht überwiegen. Anstiege wurden auf der Schwäbischen Alb (+1,96 m an der Messstelle 0100/517-0) und im Kochertal (+0,96 m an der Messstelle 5003/607-4) gemessen. Starke Rückgänge werden dennoch in allen Landesteilen gemessen, z.B. im Bereich der Freiburger Bucht an der Messstelle 0106/120-5 (-1,80 m), im Kraichgau an der Messstelle 2841/360-1 (-2,29 m) und im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4 (-2,80 m) beobachtet. Die Quellen schütten überwiegend weniger als im Dezember 2013 (z.B. -0,40 l/s an der Sportplatzquelle in Höchenschwand, Messstelle 0600/222-6 und -206 l/s an der Wimsener Aachquelle, GW-Nummer 0003/567-0). Der Blautopf schüttet mehr als vor einem Jahr (+397 l/s).
Prognose für den Folgemonat
Die landesweiten quantitativen Grundwasserverhältnisse haben sich im Januar 2015 deutlich erholt. Der Bodenwasserspeicher ist mittlerweile niederschlagsbedingt nahezu aufgefüllt. Aus diesen Gründen sind auch im Februar 2015 steigende Verhältnisse zu erwarten.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.