Messnetzbetrieb und Qualitätssicherung

Zuständigkeiten, Messnetzziel, Messprogramm (Messturnus und Parameter) sind in den Steckbriefen der Publikation Grundwassermessnetze: Rahmen und Definitionen zu den einzelnen Messnetzen dargestellt. Größtenteils sind die Messstellen nicht in Landesbesitz, sondern werden von privaten, gewerblichen oder kommunalen Betreibern für die Probenahme bzw. Beobachtung zur Verfügung gestellt. Die Kosten für die Probenahme und Analytik bzw. die Beobachtung trägt das Land BW.

Im Mengenmessnetz wird der Grundwasserstand bzw. die Quellschüttung zunehmend mit Drucksonden gemessen, per Datenfernübertragung (zeitnahe Datenbereitstellung) oder auch durch freiwillige oder vom Land beauftragte Beobachter gemessen, die ihre Messwerte in Beobachterbelegen eintragen und so an die LUBW übermitteln. Die Datenplausibilisierung erfolgt nach dem Einlesen der Daten in die WIBAS-Grundwasserdatenbank durch Kontrolle der Ganglinien und Zeitreihenanalysen durch die LUBW.

Im Beschaffenheitsmessnetz wird die Probenahme und Analytik an Büros und chemische Labore vergeben. Die Vorgehensweise bei der Probenahme ist durch den Leitfaden Grundwasserprobenahme der LUBW vorgegeben. Die Auftragnehmer müssen ihre Qualifikation durch

• Akkreditierung nach DIN EN ISO 17025,
• Regelmäßige erfolgreiche Teilnahme an der Analytischen Qualitätssicherung (AQS) mit Ringversuchen und Laborvergleichsuntersuchungen,
• auftragsspezifische Qualitätssicherungsmaßnahmen und
• Teilnahme an Probennehmer-Lehrgängen I und II von VEGAS/LUBW nachweisen.

Daneben führt die LUBW verdeckte Vergleichsanalysen und unangekündigte Probennahmekontrollen direkt vor Ort durch. Die von den chemischen Laboratorien gemessenen Analysendaten werden mit den Probennahmedaten elektronisch übermittelt, von einem Regieunternehmen vorgeprüft und in die Grundwasserdatenbank eingelesen. Parallel dazu werden die zu jeder Probennahme gelieferten Foto-Dokumentationen visuell geprüft, um sicher zu stellen, dass an der richtigen Probennahmstelle und korrekt beprobt wurde. Danach werden die Messwerte statistisch plausibilisiert. Gegebenenfalls werden Rückstellproben analysiert oder Nachbeprobungen durchgeführt. Die Stammdaten der Mess- und Probennahmestellen werden in der Datenbank kontinuierlich aktualisiert und fortgeschrieben, besondere Vorkommnisse bei der Beprobung oder der Zustand der Messstelle werden in der Datenbank vermerkt.