Sonstiges
Die Daten der Vermessungen, die über die Anwendung GPRO-Projektverwaltung laufen oder die von den Dienststellen an die LUBW gemeldet werden, werden fortlaufend in die GPRO-Datenbank übernommen.
Alle Vermessungsdaten aus der Ersterstellung der Hochwassergefahrenkarte Baden-Württemberg, die in ausreichender Datenqualität und entsprechend den Formatvorgaben zur Verfügung gestellt wurden, sind in die GPRO-Datenbank übernommen. Die Datenübernahme ist in einer Karte mit Stand April 2017 (jpg) dokumentiert.
Die Einschränkungen Datenqualität und vor Allem Formatvorgabe bedeuten aber dass für die Teilbearbeitungsgebiete 360 "Weschnitz", 414 "Fils", 422 "Murr" und 490 "Neckar unterhalb Jagst" keine Daten in GPRO vorliegen. Hier wurden zwar Vermessungen zur Erstellung der Hochwassergefahrenkarte durchgeführt, die Ergebnisse können jedoch nicht in die Datenbank übernommen werden. Diese Daten können damit auch nur über Einzelanfragen zur Verfügung gestellt werden.
Aktuelle Vermessungen zur Hochwassergefahrenkarte aus Nachvermessungen oder im Zuge der Überarbeitung der Karten werden mit Freigabe durch die HWGK in die GPRO-Datenbank eingepflegt und hier entsprechend präsentiert.
Bereich nicht länger 20 km
Genauigkeitsanforderung besser 5 cm in Lage und Höhe
wenige Bauwerke
EMPFEHLUNG:
Tachymetrische Profilvermessung mit GPS, je nach Gewässertiefe unter Zuhilfenahme eines Bootes
Ergebnis:
Querprofilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
ein Gewässerabschnitt übersichtlicher Länge wird nach wie vor am Besten und Kostengünstigen über terrestrische Profilvermessung mit einem Tachymeter aufgenommen. Bei einer Genauigkeitsanforderung besser 5cm, die im Außenbereich völlig ausreichend ist, kann der Anschluss an das Landeskoordinatensystem über GPS ohne Korrektursignal erfolgen. Je nach Gewässertiefe muss im Gewässer ein Boot zu Hilfe genommen werden.
Bereich nicht länger als 20 km
Genauigkeitsanforderung besser 3 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Photogrammetrie mit Drohne mit GPS & SAPOS, ergänzende tachymetrische Vermessung von Gewässerprofilen mit GPS & SAPOS
Ergebnis:
digitales Oberflächenmodell des Ortsbereichs, Querprofilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
innerhalb einer Ortslage ist grundsätzlich eine höhere Genauigkeitsanforderung zu stellen. Um die detaillierte Situation einer Ortslage optimal erfassen zu können, sollte selbst bei einem Bereich kleiner 20 km Länge als erstes eine photogrammetrische Vermessung mit einer Drohne vorgenommen werden. Auf der Grundlage des dabei erzeugten hochaktuellen Luftbildes können die für die Vermessung des Gewässers notwendigen Profile eingezeichnet und terrestrisch mit Anschluß an das Landeskoordinatensystem über GPS mit Korrekturdienst (SAPOS oder vergleichbare) vermessen werden. Die Gewässerprofile können durch das digitale Oberflächenmodell aus der Photogrammetrie in die Ortslage verlängert werden.
Bereich gut zugänglich und nicht länger als 20 km
Genauigkeitsanforderung besser 5 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Vermessung des Vorlandes siehe oben, ergänzende Vermessung des Gewässerbettes mit Echolot
Ergebnis:
Vorlandbereich als digitales Oberflächenmodell oder ausschließlich Querprofilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
tiefe oder schnell fließende Gewässerabschnitte können nicht durchwatet oder von einem Boot aus per Tachymeter aufgemessen werden. Hier muss ein Echolot eingesetzt werden. In Ergänzung zur Vermessung des Vorlandes genügt im Außenbereich die Messung von Profilen mit dem Echolot, im Innenbereich kann bei entsprechend hohen Anforderungen die Vermessung der gesamten Gewässersohle mit einem Fächerecholot erfolgen.
Bereich schwer zugänglich und nicht länger als 5 km
Genauigkeitsanforderung besser 5 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Vermessung des Vorlandes siehe oben, ergänzende Vermessung des Gewässerbettes mit Drohen und Laserscan (grüner Laser)
Ergebnis:
Vorlandbereich als digitales Oberflächenmodell oder ausschließlich Querprofilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
ist ein tiefer oder schnell fließender Gewässerabschnitt nur schwer zugänglich, kann eine Vermessung vom Boot aus Gefährdungsgründen eventuell nicht erfolgen. Dann bleibt die Möglichkeit, das Gewässer mit einer Drohne mit grünem Laserscanner zu befliegen. Der grüne Laser kann im Wasser beim optimaler Sichttiefe bis zu einer Tiefe von fast 10m eingesetzt werden.
Bauwerk vollständig zugänglich
Genauigkeitsanforderung besser 3 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Tachymetrische Vermessung von Profilen und Einzelpunkten mit GPS & SAPOS
Ergebnis:
Profilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
Bauwerke, die vollständig zugänglich sind werden am Besten durch eine terrestrisch mit dem Tachymeter vermessen. Da Bauwerke dauerhafter als natürliche Profile sind, sollte grundsätzlich mit einer höheren Genauigkeit vermessen werden. Welche Profile anzulegen sind und welche Bauwerkselemente besser mit Einzelpunkten eingemessen werden sollen ist im Detail zu besprechen.
Bauwerk schwer zugänglich
Genauigkeitsanforderung besser 3 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Vermessung des gesamten Bauwerkes über Photogrammetrie oder Laserscan, Anbindung an das Landeskoordinatensystem über mit GPS & SAPOS
Ergebnis:
Modell des Bauwerks, aus dem Profile und ein GPRO-Datensatz erzeugt werden können
Erläuterung:
Bauwerke, die auf Grund ihrer Größe oder Lage nur schwer zugänglich sind können photogrammetrisch oder mit einem Laserscan vermessen werden. Dabei kann eine sehr hohe Genauigkeit erreicht werden und das Bauwerk im Modell sehr genau dargestellt werden. Um auch bei großen oder langgestreckten Anlagen die Genauigkeit einhalten zu können, müssen vor der Vermessung Passpunkte bestimmt und hochgenau eingemessen werden. Erdbauwerke (Dämme und Deiche) sollten photogrammetrisch aufgenommen werden, nur bei Beton- oder Steinbauwerken kann ein Laserscan eine noch höhere Genauigkeit erreichen.
Genauigkeitsanforderung besser 3 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Photogrammetrie mit Drohne mit GPS & SAPOS, ergänzende Vermessung des Gewässerbettes je nach Zugänglichkeit, Fließgeschwindigkeit und Gewässertiefe
Ergebnis:
Modell des Bauwerks, aus dem Profile und ein GPRO-Datensatz erzeugt werden können
Erläuterung:
neu erstellte oder erheblich veränderte Bauwerke sollten grundsätzlich photogrammetrisch aufgenommen werden, da sich dadurch die Veränderung in allen Details belegen und für die weitere Nutzung modellieren lässt. Die geänderte Situation kann damit auch ohne Genauigkeitsverlust zum Beispiel in das Geländemodell der Landesvermessung einpassen. Falls erforderlich kann bei Beton- oder Steinbauwerken ein Laserscan eine noch höhere Genauigkeit als die Photogrammetrie bieten.
Genauigkeitsanforderung besser 5 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
Photogrammetrie mit Drohne, ergänzende Vermessung des Gewässerbettes je nach Zugänglichkeit, Fließgeschwindigkeit und Gewässertiefe
Ergebnis:
Vorlandbereich als digitales Oberflächenmodell, Querprofilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
bei Gewässerabschnitten einer Länge zwischen 20 und 50 km sollte der gesamte Bereich photogrammetrisch mit einer Drohne aufgenommen werden. Auf dem detaillierten und hochaktuellen dabei erzeugten Luftbilde können die für die Vermessung des Gewässers notwendigen Profile eingezeichnet und terrestrisch mit Anschluß an das Landeskoordinatensystem über GPS effizient vermessen werden.
Genauigkeitsanforderung besser 10 cm in Lage und Höhe
EMPFEHLUNG:
flugzeuggestützte Photogrammetrie oder Laserscan, ergänzende Vermessung des Gewässerbettes je nach Zugänglichkeit, Fließgeschwindigkeit und Gewässertiefe
Ergebnis:
Vorlandbereich als digitales Oberflächenmodell, Querprofilpläne und Fotos der Querprofile, GPRO-Datensatz
Erläuterung:
ab einer Abschnittslänge von 50 km wird die Vermessung mit einem niedrig fliegenden Kleinflugzeug günstiger als mit einer Drohne. Wird dabei photogrammetrisch vermessen, muss die Information über die Gewässersohle zusätzlich erhoben werden. Bei einem Laserscan vom Flugzeug aus ist mit einem grünen Laser die Vermessung des Geländes und der Gewässersohle in einem Zug sinnvoll. Noch größere Bereich werden von hochfliegenden Flugzeugen aus nach denselben Gesichtspunkten aufgenommen. Sind in dem zu vermessenden Gebiet Bereiche mit höherer Genauigkeitsanforderung, müssen diese zusätzlich mit anderen Methoden vermessen werden.
Genauigkeitsanforderung am Pegel besser 2 cm in Lage und Höhe; Pegelfestpunkte, Abflussnullpunkt und Pegellatten in Milimeterbereich
EMPFEHLUNG:
die Vorgehensweise bei der Pegelvermessung ist ausführlich und abschließend in der Handlungsempfehlung „Vermessungsarbeiten an Pegelanlagen“ beschrieben.
Alle Landesdienststellen können sich der Inhalte der GPRO-Datenbank bedienen. Neben der Einbindung einzelner Querprofile in Fachanwendungen bestehen 3 Möglichkeiten auf GPRO zuzugreifen:
- Berichtssystem
- UIS-Themenbaum
- Portal „Geodatendownload für die Dienststellen“
Berichtssystem:
Das Berichtssystem ist die zentrale Anwendung der LUBW, mit der den Dienststellen alle Umweltinformationen zur Verfügung gestellt werden. In BRS können Geländepunkte (Einzelpunkte) oder Profile aus der Gewässerprofildatenbank im Themenbaum unter "Sach- und Geodaten / Wasser / Wasserbau und Hochwasserschutz, Gewässerökologie / Profilaufnahme" aufgerufen werden. Damit die Daten in der Karte dargestellt werden können, muss erst auf einen Maßstab größer 1 . 100.000 hineingezoomt werden. Durch klicken mit der „Info“-Funktion auf ein Profil oder einen Einzelpunkt werden die Sachdaten aufgerufen. Hier ist ein Link hinterlegt, der durch Doppelklicken den „Profilsteckbrief“ öffnet. In diesem werden in übersichtlicher Form die Sachdaten zum Profil, die zugehörigen Fotos und die Querprofildarstellungen als PDF- und als CAD-File präsentiert. Durch Doppelklicken auf die Fotos oder die Querprofildarstellungen werden diese in einem neuen Browserfenster groß angezeigt und können dabei einzeln heruntergeladen werden. Ein Export von Datenpaketen ist über BRS nicht möglich.
Einige Datenbestände aus BRS werden in der Anwendung „Umweltdaten und Karten Online“ UDO im Internet präsentiert. Die Vermessungsdaten aus GPRO werden in UDO nicht bereitgestellt, da für die Abgabe dieser Daten außerhalb der Landesverwaltung Gebühren erhoben werden. Im Thema „Fotos an Gewässern“ werden jedoch die Fotos aus der Gewässerprofildatenbank und der Gewässerstrukturkartierung Baden-Württemberg präsentiert. Damit lässt sich ohne Ortskenntnis ein hervorragender Eindruck der Gewässer gewinnen.
UIS-Themenbaum:
Über den UIS-Themenbaum können in GISterm oder über ArcGIS die Geodatenbestände, die die LUBW für die Landesdienststellen verwaltet, aufgerufen werden. Unter "Wasser / Wasserbau und Hochwasserschutz, Gewässerökologie / Profilaufnahme" können hier die GPRO-Datenbestände als WMS aufgerufen werden. Dies bedeutet, dass zwar alle Daten dargestellt werden, jedoch nicht bearbeitet oder selektiert werden können. Damit ist auch kein Export aus der Datenbank möglich.
Über die "Info"-Funktion kann der Profilsteckbrief wie im Berichtssystem aufgerufen werden.
Portal „Geodatendownload für die Dienststellen“:
Das Portal „Geodatendownload für die Dienststellen“ ist speziell geschaffen worden um Datenpakete beliebigen Zuschnitts aus dem Räumlichen Informations- und Planungssystem RIPS exportieren zu können. Es besteht die Möglichkeit Shapes für einen selbstgewählten Bereich hochzuladen oder nach Verwaltungsgrenzen verschiedene Daten zusammenzustellen und zu exportieren.
Da diese Funktion zumeist genutzt wird um Dienstleister / Auftragnehmer mit Daten zu versorgen, wird bei einem Exportauftrag auch ein Formular erzeugt, mit dem der Auftragnehmer verpflichtet wird die zur Verfügung gestellten Daten ausschließlich für das aktuelle Projekt zu nutzen.
Das Portal „Geodatendownload für die Dienststellen“ finden Sie im UIS-Landesintranet unter http://ripswebgis.lubw.bwl.de/rips/ripsservices/apps/login.aspx?serviceID=24.
Die Daten werden als GPRO-ACCESS-Datei und als Shape-Dateien exportiert. Eine Beschreibung der Datenfelder der Shape-Dateien finden Sie hier.