Der Alpenbock (Rosalia alpina) - blau-schwarz gefleckt und lange Fühler

AlpenbockEine ausgesprochene Schönheit ist er, der Alpenbock: Graublau bis himmelblau sind seine Flügeldecken und von kontrastreichen schwarzen Querbinden unterbrochen. Auch die ewig langen Fühler sind bläulich-schwarz-gebändert, wobei die mittleren Glieder noch von schwarzen Haarbüschelchen verziert werden. Nun sind lange Fühler ja typisch für Bockkäfer.

Aber bei Rosalia alpina sind sie wirklich extrem: Beim Weibchen erreichen sie etwa Körperlänge, wobei diese zwischen 1,5 und 3,8 Zentimeter schwankt.

Beim meist etwas kleineren Männchen sind die Fühler dagegen fast doppelt so lang. Leider lebt diese Käferschönheit nur wenige Tage – und in dieser Zeit streiten sich die Männchen oft auch noch heftig um die Weibchen.

Die Larven dagegen fressen sich meist über zwei bis vier Jahre hinweg durch ihre Leibspeise: Buchenholz.

Totes Holz in noch stehenden Buchen ist dafür besonders gut geeignet. Wenn es am Boden liegt, besteht die Gefahr, dass es verpilzt, bevor sich die Larven fertig entwickelt haben.

Wie können wir dieser Art helfen?
Lichte Buchenwälder mit geeignetem Brutholz gibt es nicht mehr viele. In Deutschland kommt der stark gefährdete Alpenbock im bayerischen Alpengebiet und in Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb und im Donautal vor. Daher hat Baden-Württemberg für den Alpenbock eine ganz besondere Verantwortung – er ist eine prioritäre Art im Sinne der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

Der beste Schutz für diesen sehr seltenen Käfer ist der Schutz von naturnahen Buchenwäldern, in denen alte Bäume auch langsam absterben dürfen. Solche Biotope sind in Baden-Württemberg nach den Richtlinien von Natura 2000 geschützt. Dort sollten dann in sonnigen Hanglagen auch einige abgestorbene oder zumindest teilweise dürre Buchen sozusagen als Alpenbock-Brutbäume stehen bleiben. Im Artenschutzprogramm des Landes werden die bekannten und pflegebedürftigen Vorkommen dokumentiert und gemeinsam mit den Revierleitern Schutzmaßnahmen eingeleitet.

Möchten Sie aktiv werden für den Alpenbock?
Weil es gelegentlich vorkommt, dass ein Alpenbockweibchen seine Eier auch in einen Brennholzstapel aus Buchenscheiten legt, sollten diese im Lebensraum des Alpenbocks vor der Eiablage Mitte Juni abgefahren werden. Sonst ist die Gefahr groß, dass die Larven mit dem Holz verbrannt werden.

- zurück zur Übersicht der Käfer-Artensteckbriefe -