Rendezvous auf der Waldlichtung - die Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata)

Gefleckte Smaragdlibelle im FlugSmaragde sind wunderschöne grüne Edelsteine – und smaragdartig grün sind auch die Augen der Gefleckten Smaragdlibelle.

Besonders auffällig sind ferner die gelben Flecken am Hinterleib dieser etwa fünf Zentimeter großen Libelle: Sie sind bei jungen Exemplaren von Somatochlora flavomaculata und vor allem bei den Weibchen noch richtig intensiv gelb und bilden einen schönen Kontrast zum metallischen Grundgrün des Hinterleibs. Doch auch bei Libellen geht die Zeit nicht spurlos vorüber:

Im Alter werden diese Flecken zunehmend braun, vor allem bei den Männchen sind sie oft kaum noch zu erkennen. Wobei die Männer dann ein flugreiches Leben hinter sich haben: Sie patrouillieren fast den ganzen Tag, entweder über potenziellen Fortpflanzungsgewässern oder über Land, etwa in feuchten Waldlichtungen.

Diese Landflüge dienen dazu, die Weibchen frühzeitig „abzugreifen“: Die Damen leben nämlich sehr versteckt und fliegen nur zur Eiablage ans Gewässer.Gefleckte Smaragdlibelle an einem Zweig sitzend

So gilt hier das Motto: Wer zuerst kommt, hat die besten Chancen zum Rendezvous auf der Waldlichtung.

Wie können wir dieser Art helfen?
Bundesweit kommt dem baden-württembergischen Alpenvorland eine hohe Bedeutung für die Sicherung dieser in Deutschland stark gefährdeten Art zu. Aber trotz der noch vorhandenen Vorkommen – neben dem Alpenvorland auch am Bodensee sowie entlang des Oberrheins – muss sie auch in Baden-Württemberg als gefährdet eingestuft werden.

Die Ursachen sind nicht weiter verwunderlich: Ihr bevorzugter Lebensraum – pflanzenreiche kleine Seen, Weiher und Tümpel, Moorschlenken und versumpfte Verlandungszonen sowie Restgewässer in Flussaltarmen – ist in der Vergangenheit mit bedrückender Geschwindigkeit verschwunden.

Und dass Gewässer wieder neu angelegt werden, ist ausgesprochen selten. Gleichwohl könnte eine solche Neuanlage das Lebensraumangebot für die Gefleckte Smaragdlibelle verbessern.

Auch kann es hilfreich sein, Gewässer, die zu verlanden drohen, wieder vorsichtig zu vertiefen und von zu üppiger Vegetation zu befreien – schließlich brauchen die Libellen auch kleine offene Wasserflächen für die Eiablage.

Wichtig ist auch, die Landreviere, also Streuwiesen, strukturreiche Waldränder und Waldlichtungen in Gewässernähe zu erhalten.

Möchten Sie aktiv werden für die Gefleckte Smaragdlibelle?
Naturschutzorganisationen betätigen sich an vielen Stellen an der Pflege von Kleingewässern und ihrer Umgebung – hier können Sie sich gerne engagieren.

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