Der Kleine Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) - Quellen und kleine Bäche sind sein Revier

Kleiner Blaupfeil, Männchen und Weibchen im PaarungsradBläuliche Augen und ein wunderbar blauer Hinterleib, das ist das auffälligste – und namengebende – Merkmal der männlichen Kleinen Blaupfeile. Die jungen Mädels glänzen dagegen mit einem leuchtend gelbbraunen Körper. Wenn sie älter werden, wechselt ihre Farbe ins dunkel-olivbraune.

Ansonsten ist Orthetrum coerulescens mit nur gut vier Zentimetern Körperlänge eine ziemlich kleine so genannte Großlibelle.

Die Männchen zeichnen sich durch Ortstreue aus: Tagelang sitzen sie oft an ein und derselben Stelle an ihrem Wohngewässer, fliegen dann und wann auf Beutezug – und halten vor allem nach paarungswilligen Weibchen Ausschau.

Die Damen machen sich allerdings recht rar, sie kommen erst ans Gewässer, wenn sie paarungsbereit sind. Dann geht alles recht fix: Das Paarungsrad dauert nur kurz, nach wenigen Minuten kommt dann nach dem Vergnügen die Eiablage.

Dabei bewacht das Männchen das Eier legende Weibchen – es könnten sich ja unerlaubter Weise andere Männer der Auserwählten unsittlich nähern und damit den eigenen Paarungserfolg gefährden.

Wie können wir dieser Art helfen?
Moorige Quellen bevorzugt am Hang, manchmal auch Entwässerungsgräben, aber auch schmale, langsam fließende Wiesenbäche: so sieht das ideale Revier der wärmeliebenden Kleinen Blaupfeile aus.

Dichter Bewuchs mit Wasserpflanzen und ein feinkörniger Gewässergrund sagen dabei den Larven besonders zu.

Und zufrieren dürfen die Wohngewässer auch nicht. In Baden-Württemberg finden sich solche geeigneten Lebensbedingungen vor allem in der Oberrheinebene, im Bodenseegebiet und in Oberschwaben.

Der beste Schutz dieser gefährdeten Libellenart ist daher der Erhalt der noch verbliebenen Hangquellmoore.

An Wiesenbächen sollten Brachlandstreifen den Lebensraum aufwerten, außerdem sollten die Bäche im Zuge von Pflegemaßnahmen nur abschnittsweise entkrautet und ausgeräumt werden. Entsprechende Pflegeverträge mit extensiver Wiesenbewirtschaftung sind hier eine gute und mancherorts bereits vollzogene Hilfestellung.

Diese Libellenart wurde aufgrund ihrer Gefährdung in das Artenschutzprogramm des Landes Baden-Württemerg aufgenommen. Hierbei werden lokale Populationen gezielt gefördert.

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