Der Kleine Schlehen-Zipfelfalter (Satyrium acaciae) - Eier mit Wolle
Ein Zipfel, nämlich der Flügelfortsatz am Hinterflügel, gab den Zipfelfaltern ihren Namen. Beim Kleinen Schlehen-Zipfelfalter ist er allerdings eher klein.
Im Hinblick auf seine enge Bindung zu Schlehen wird er hingegen seinem Namen voll gerecht. Insbesondere die kleinwüchsigen Krüppelschlehen auf trocken-warmen Standorten wie Wacholderheiden oder kalkreichen Mager- und Trockenrasen haben es ihm angetan. Hier legt Satyrium acaciae im Juni oder Juli seine Eier ab.
Die Weibchen tragen hinten ein schwarzes Haarbüschel, womit sie dann ihre abgelegten Eier garnieren. Diese „haarigen“ Eier sind in den Astgabeln der Schlehen schwieriger zu entdecken und können so den Winter weitgehend unbeschadet überstehen.
Die Raupen leben gleichfalls auf verkrüppelten Schlehenbüschen, denn sie stellen ihre einzige Futterpflanze dar. Die erwachsenen Falter saugen dagegen gerne an anderen weißen Blüten, zum Beispiel an der Gewöhnlichen Wiesen-Schafgarbe.
Wie können wir dieser Art helfen?
In Baden-Württemberg ist der Kleine Schlehen-Zipfelfalter inzwischen gefährdet, weil seine Lebensräume zuwachsen oder durch falsche Pflegemaßnahmen bedroht sind. So fallen beispielsweise Krüppelschlehen, die Lebensgrundlage des Falters, bei der Pflege von Wacholderheiden häufig mal einer radikalen Entbuschung zum Opfer. Auch Flurbereinigungen und Aufforstungen vernichten immer wieder wertvolle Trockenstandorte für den Falter.
Seine aktuelle Verbreitung beschränkt sich auf mehrere voneinander getrennte Areale in der südlichen Oberrheinebene, im Tauberland und auf der Schwäbischen Alb. Zum Schutz dieses Schmetterlings sollten geeignete Lebensräume wie Wacholderheiden sachkundig gepflegt und von Verbuschung freigehalten werden, wobei die kleinwüchsigen Krüppelschlehen zu schonen sind. Vor allem vor und während der Flugzeit ist es zudem vorteilhaft, wenn diese Lebensräume extensiv beweidet werden.
Möchten Sie aktiv werden für den Kleinen Schlehen-Zipfelfalter?
Krüppelschlehen werden häufig als Bedrohung der Magerrasen angesehen. Bei deren Pflege ist aber zu bedenken, dass mehrere seltene Falterarten wie der Kleine Schlehen-Zipfelfalter oder der bekannte Segelfalter zur Eiablage genau diese Krüppelschlehen benötigen. Darum gilt: beim Auslichten bitte kleine Restinseln stehen lassen!
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