Der Randring-Perlmutterfalter (Proclossiana eunomia) - Relikt aus der Eiszeit

Randring-PerlmutterfalterOrangener Grundton, schwarze Muster: rein äußerlich betrachtet ähnelt der Randring-Perlmutterfalter den vielen anderen Perlmutterfaltern. Das Besondere an Proclossiana eunomia ist seine Herkunft – er gilt als Überbleibsel aus unserer kalten Vergangenheit, als ein so genanntes Glazialrelikt. Damit bezeichnet man kälteliebende Arten, die während der Eiszeiten auf tiefere oder südlicher gelegene Standorte auswichen und sich bei der anschließenden Erwärmung an einzelnen Stellen halten konnten.

Die heutigen Lebensräume des Randring-Perlmuttfalters sind Feuchtwiesen und die Ränder von Mooren. Auf den oft winzigen Flugplätzen fliegen die Falter ab Ende Mai in großer Zahl, wobei zunächst nur die Männchen und zum Ende der Flugperiode hin nur noch die Weibchen unterwegs sind. Die Raupen leben tagsüber versteckt am Boden und klettern nur nachts zum Fressen auf ihre „Brut-und-Futter-Pflanze“, den Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta).

Wie können wir dieser Art helfen?
In Baden-Württemberg ist der Randring-Perlmutterfalter vielerorts selten oder bereits gänzlich verschwunden. Ein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Oberschwaben – dank der dort reichlich vorhandenen Flachmoore. Aufforstungen im Randbereich dieser Lebensräume werden jedoch zunehmend zu einer Gefahr für diesen Perlmutterfalter.

Auch die intensive Nutzung der Feuchtwiesen einschließlich Entwässerung, Düngung, verstärkter Mahd oder Beweidung dezimieren die Populationen und führen dazu, dass die noch vorhandenen Habitate immer häufiger zu Inseln in einer intensiv genutzten Landschaft werden. Zwar schafft es der Randring-Perlmutterfalter dank seiner stellenweise hohen Individuendichten auch noch an Kleinstandorten stabile Populationen bilden. Randring-Perlmutterfalter

Doch wenn diese Art dauerhaft erhalten werden soll, dann ist ein besonderes Schutzprogramm für die Hoch- und Niedermoorstandorte sowie die Feuchtwiesen erforderlich.

Möchten Sie aktiv werden für den Randring-Perlmutterfalter?
Lassen Sie doch einige Ecken Ihrer Nasswiese mal eine Zeitlang liegen oder mähen Sie sie nur sporadisch. Der Randring-Perlmutterfalter würde von dem zeitweiligen Brachfallen profitieren.

Und wenn Sie Nassweisen mähen, sollten Sie die meist inselartigen Flächen des Wiesenknöterichs teilweise stehen lassen. So können Sie die Futterpflanze der Raupen des Randring-Perlmutterfalters fördern.

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