Der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis lucina) - ein Falter mit Revieransitz

Schlüsselblumen-WürfelfalterDer kleine, auf der Flügeloberseite schwarz und gelbbraun gefleckte Schlüsselblumen-Würfelfalter ist bei uns der einzige – und unverwechselbare – Vertreter dieser Familie. An der Unterseite der Hinterflügel besitzt er zwei Reihen weißer Flecken. Der vielfach verwendete Name „Frühlings-Scheckenfalter“ ist zwar taxonomisch falsch, da er mit den Scheckenfaltern nicht näher verwandt ist, weist aber auf die sehr frühe Flugzeit von Hamearis lucina hin.

Die ersten Schmetterlinge erscheinen in manchen Jahren bereits Mitte April. Im Mai/Juni beziehen die Männchen an sonnigen Waldplätzen oder Waldrändern ihren „Revieransitz“. Dazu thronen sie bereits ab Mittag gerne auf übersichtlichen Büschen und jagen sich gegenseitig – man kann ja der Konkurrenz nicht kampflos das Feld überlassen. Die Eier findet man an den Blattunterseiten der Futterpflanzen: an verschiedenen Primeln, vor allem aber auch an der Arznei- und der Großen Schlüsselblume.

Die Raupen sind stark behaart und fressen in der Nacht an den Blättern dieser Pflanzen, wo sie sich auch verpuppen.

Wie können wir dieser Art helfen?
In früheren Jahren war die Art in Baden-Württemberg häufig und weit verbreitet. So wurde zum Beispiel im Jahr 1937 von einem Massenauftreten im Gebiet der Schwäbischen Alb berichtet. Doch das war einmal, heute sind die Bestände in vielen Gegenden rückläufig. Schlüsselblumen-Würfelfalter

Die Falter werden vor allem durch die immer intensiver betriebene Land- und Forstwirtschaft bedroht. So wird durch Fichtenaufforstungen den Futterpflanzen die Lebensgrundlage entzogen – und damit auch den Schmetterlingen.

Auch wenn die Säume im Wald verschwinden und neue Straßen durch die Lebensräume der Schmetterlinge gebaut werden, leiden die Populationen. Die höchsten Dichten erreicht der Schlüsselblumen-Würfelfalter noch auf der Schwäbischen Alb.

Möchten Sie aktiv werden für den Schlüsselblumen-Würfelfalter?
Zum Schutz ist die Erhaltung primelreicher Standorte an Trockenhängen, Waldrändern und auf Wiesen unabdingbar. Das passiert am Besten indem sie nicht gedüngt und regelmäßig ein bis zweimal im Jahr gemäht werden.

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