Der Schwarzfleckige Ameisenbläuling (Maculinea arion) - hat Ameisenbrut zum Fressen gern

Schwarzfleckiger AmeisenbläulingJe höher der Lebensraum liegt, desto wichtiger wird es, die Sonnenwärme einzusammeln. Das gilt auch für den Schwarzfleckigen Ameisenbläuling, der sich dazu allerdings eines ganz besonderen Tricks bedient: Mit zunehmender Höhenlage werden seine Flügeloberseiten immer dunkler.

Allerdings ist die bläuliche Oberseite seiner Flügel ohnehin nur selten zu sehen, da er sie nur in „Sonnenlücken“ bei schlechtem Wetter zum Sonne tanken ausbreitet. Der zu den größten heimischen Bläulingen zählende Maculinea arion besiedelt trockene und warme Standort, die kurze Rasen und eine reichlich mit Lücken versehene Vegetationsstruktur aufweisen sollten.

Die jungen Raupen fressen in den ersten drei Larvenstadien an den Blüten des Dosts und des Feldthymians – daher auch sein alternativer Name Thymian-Ameisenbläuling. Dann haben sie von der vegetarischen Kost genug und begeben sich auf die Jagd nach Ameisenlarven. Dazu gehen sie aber außerordentlich raffiniert vor:

Um im Nest ihrer Wirte – einer bestimmten Art der Knotenameisen – nicht kurzerhand als Beute behandelt zu werden, täuscht die Bläulingsraupe die Ameisen mit Hilfe von Duftstoffen. Außerdem produziert sie Honigtau, eine wichtige Kohlenhydratquelle für die Ameisen. Im Gegenzug kann sie ungehindert die Ameisenbrut ihres Wirtes vertilgen. Nach der Überwinterung im Ameisennest und einer mehrwöchigen Puppenruhe schlüpfen die Falter. Dann müssen sie allerdings schleunigst das Nest verlassen, da sie sich nun nicht mehr vor den Ameisen schützen können.

Wie können wir dieser Art helfen?
Durch seine enge Bindung an die Futterpflanzen und die Knotenameisen stellt der Schwarzfleckige Ameisenbläuling hoheSchwarzfleckiger Ameisenbläuling Ansprüche an seinen Lebensraum. Den findet er in Baden-Württemberg vor allem auf der Schwäbischen Alb auf Magerrasen und Wacholderheiden mit reichlich Feldthymian.

Doch diese Standorte sind durch Verbuschung und Überweidung akut bedroht, so dass mit ihrem Rückgang auch die Bestände dieses Ameisenbläulings in den letzten Jahren stark abgenommen haben. Will man dieser Art helfen, dann ist es bei der Erstellung von Schutzprogrammen unerlässlich, auch die Habitatanforderungen der lebenswichtigen Wirtsameisen mit einzubeziehen.

Mittlerweile sind bereits 14 lokale Vorkommen des Schwarzfleckigen Ameisenbläulings im Rahmen des Artenschutzprogrammes erfasst und Verbesserungsvorschläge erarbeitet worden. Großflächig wird ihm beispielsweise im Schwarzwald geholfen.

Möchten Sie aktiv werden für den Schwarzfleckigen Ameisenbläuling?
Lassen Sie ihre Heuwiese mal ein bis zwei Jahre brachliegen oder verzichten Sie darauf, von Thymian bevorzugte Störstellen wie beispielsweise Schotterflächen oder Hangabbrüche zu beseitigen. Der Thymian-Ameisenbläuling wird es Ihnen danken!

Ansonsten ist Schafbeweidung auf der Schwäbischen Alb oder Rinderbeweidung im Schwarzwald eine hervorragende Biotoppflege: Also guten Appetit bei Ihrer nächsten Lammhaxe oder Ihrem nächsten Weiderindersteak.

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