Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Inhalte mit Jahr 2023 .
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen Dezember 2023
Fazit
Nach den deutlichen Anstiegen im November und Dezember 2023 bewegen sich die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg zu Jahresende auf überdurchschnittlichem, jede zweite Messstelle sogar auf hohem Niveau. Die Niederschläge lagen im Bezugsmonat wieder über den langjährigen Mittelwerten aus der Referenzperiode 1961-1990 und haben sichtbar zur Grundwasserneubildung beigetragen, wie aus den Beobachtungen am wägbaren Lysimeter Büchig hervorgeht. Die Grundwasserverhältnisse sind daher angestiegen, besonders markant in der zweiten Monatshälfte. Im südlichen Oberrheingraben und Hochrhein sind trotz der Entspannung nach wie vor leicht unterdurchschnittliche Verhältnisse innerhalb des Normalbereichs zu verzeichnen.
Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der letzten Beobachtungen derzeit auszuschließen.
Vergleich zum Vormonat
Der Monat Dezember 2023 war mit 68 mm Niederschlag am wägbaren Lysimeterstandort Büchig etwa durchschnittlich regenreich. Der Grundwasserneubildungsprozess hat sich in allen Landesteilen und im gesamten Monatsverlauf fortgesetzt und hat steile Grundwasseranstiege an sämtlichen Messstellen bewirkt. Die Anstiege waren in den Festgesteinsbereichen besonders eindrucksvoll und betrugen an 3 Messstellen 10 m und mehr, unter anderem in der Oberen Gäue (>13m an den Messstellen 2401/365-0 und 7003/412-1 in Eutingen und Grafenau). Die Grundwassersituation erholt sich langsamer im südlichen Oberrheingraben und im Hochrheingebiet, weshalb dort vielerorts immer noch leicht unterdurchschnittliche Verhältnisse beobachtet werden. Die wettersensiblen Quellschüttungen sind sehr stark angestiegen, beispielsweise die Nächstquelle im Odenwald (+17 l/s, GW-Nr. 0600/554-9). Am Blautopf ist ein Plus von +2.248 l/s zu verzeichnen (GW-Nummer 0600/665-0).
Vergleich zum Vorjahr
Die Grundwasserverhältnisse sind im Jahresvergleich angestiegen, beispielsweise in der Heilbronner Mulde (+3,56 m, GW-Nr. 0104/509-0). Auf der Ostalb wird ein Anstieg von +10,46 m (GW-Nr. 0102/714-6), in der Oberen Gäue sogar von +12,70 m an der Messstelle 7003/412- in Grafenau gemessen. Die Quellen schütten ebenfalls mehr als im Dezember 2022, wie etwa der Hesselbrunnen in Wilhelmsfeld (+1,06 l/s, GW-Nr. 4401/3555-3). Mit einem Plus von +3.690 l/s schüttet der Blautopf etwa die dreifache Menge als im vergangenen Jahr (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 2.753 l/s).
Prognose für den Folgemonat
Die Sickerung hat am Lysimeter Büchig am 23. November begonnen und seitdem kontinuierlich zugenommen. Die Böden sind zu Jahresbeginn wassergesättigt und der Versickerungsprozess in vollem Gange. In den kommenden Wochen sind daher weitere Grundwasseranstiege in allen Landesteilen zu erwarten.