Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Inhalte mit Monat August .

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen August 2024

Fazit

Dank des bisherigen regenreichen Jahresverlaufs bewegen sich die Grundwasserverhältnisse in Baden-Württemberg Ende August 2024 auf überdurchschnittlichem, jede sechste Messstelle sogar auf hohem Niveau. Die Grundwasserstände und Quellschüttungen sind im August allerdings erwartungsgemäß zurückgegangen und ebenso die Bodenfeuchte, wie aus den Beobachtungen am wägbaren Lysimeter Büchig hervorgeht. Die für einen August überdurchschnittlichen Monatsniederschläge sind in erster Linie der Vegetation zugutegekommen oder sind oberirdisch abgeflossen. Die Grundwasserneubildung aus Niederschlägen war im Bezugsmonat sehr moderat.
Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen derzeit nicht an der Tagesordnung.

Vergleich zum Vormonat

Der Monat August war insgesamt sehr nass aber der Neubildungsprozess hat in allen Landesteilen und im gesamten Monatsverlauf dennoch nachgelassen. Im Landesüberblick waren rd. 90 % der Messstellen rückläufig, z.B.im Neckartal (-2,49 m in Neckarwestheim, GW-Nr. 0104/509-0), auf der Schwäbischen Alb (-2,99 m in Neufra, GW-Nr. 0100/517-0) oder in der Oberen Gäue (-5,75 m in Eutingen, GW-Nr. 2401/365-0). Anstiege sind selten, beispielsweise im Markgräflerland (+15 cm in Neuenburg, GW-Nr. 0110/022-3). Die „wettersensiblen“ Quellschüttungen sind rückläufig, z.B. -7,8 l/s in Freudenstadt, GW-Nr. 0001/265-0. Mit -675 l/s schüttet der Blautopf weniger als im Juli (GW-Nummer 0600/665-0).

Vergleich zum Vorjahr

Fast alle Messstellen (96%) sind im Jahresvergleich angestiegen, beispielsweise auf der Ostalb (+9,61 m, GW-Nr. ,102/714-6). In der Oberen Gäue wird ein Anstieg von +19,56 m an der Messstelle 7003/412-1 in Grafenau gemessen. Die Quellen schütten ebenfalls mehr als im August 2023, wie etwa die Bronnbachquelle in Rottenburg (+346 l/s, GW-Nr. 0001/415-1). Mit einem Plus von +749 l/s schüttet der Blautopf deutlich mehr als im vergangenen Jahr (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 1.277 l/s).

Prognose für den Folgemonat

Der Sickerungsprozess gerät am Lysimeter Büchig aufgrund der stetig nachlassenden Bodenfeuchte allmählich ins Stocken. Die Neubildung ist aktuell moderat und die Anlage könnte bei trockener Witterung in den kommenden Wochen versiegen. Im weiteren Verlauf des hydrologischen Sommerhalbjahres ist mit weiterhin rückläufigen Grundwasserständen zu rechnen.