Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Inhalte mit Jahr 2012 .
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen April 2012
Fazit
Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im April 2012 in Baden-Württemberg insgesamt auf unterdurchschnittlichem Niveau. Die Grundwasservorräte sind im Bezugsmonat rückläufig. Im Jahresvergleich zeichnen sich überwiegend niedrigere Grundwasservorräte als im April 2011 ab. Mit Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen.
Vergleich zum Vormonat
Die nahezu niederschlagslosen Monate Februar und März 2012 haben in weiten Landstrichen zur Trendumkehr der Grundwasservorräte geführt. Die geringfügigen Aprilniederschläge sind vollständig verdunstet. Die Rückgänge überwiegen in allen Landesteilen. Deutliche Abnahmen sind im Dreisamtal (-1,48 m an der Messstelle 0106/120-5) und auf der Schwäbischen Alb (-1,37 m an der Messstelle 0100/517-0) zu beobachten. Steigende Verhältnissen sind die Ausnahme (+12 cm an der Messstelle 0102/814-8 im Donauried). Die vom niederschlagsgeschehen unmittelbar geprägten Quellschüttungen sind im Monatsmittel teils zunehmend (+1,21 l/s an der Rothansenhofquelle, Messstelle 0601/219-3) teils rückläufig (-161 l/s an der Bronnbachquelle, Messstelle 0001/415-1).
Vergleich zum Vorjahr
Im Jahresvergleich zeichnen sich differenzierte Verhältnisse ab. Die gemessenen Rückgänge betragen beispielsweise -62 cm im Kraichgau an der Messstelle 2030/408-6 (Festgestein), -69 cm in Oberschwaben an der Messstelle 0020/520-3 (Lockergestein) und bis zu -10,93 m im Tauberland an der Messstelle 2008/653-4. Vereinzelt sind höhere Grundwasserstände im Donautal (+10 cm in Donaueschingen an der Messstelle 0101/320-1) und insbesondere im Dreisamtal (+79 cm an der Messstelle 0106/120-5) zu beobachten. Die Quellschüttungen haben sich unterschiedlich entwickelt: Zunahmen (+1,02 l/s im Schwarzwald an der Sportplatzquelle, Messstelle 0600/222-6) und Abnahmen (-51 l/s an der Bronnbachquelle, Messstelle 0001/415-1) halten sich in etwa die Waage.
Prognose für den Folgemonat
In den meisten Landesteilen bewegen sich die Grundwasservorräte im April 2012 auf unterdurchschnittlichem Niveau mit rückläufiger Tendenz. Die aktuellen Prognoseberechnungen deuten auf weiterhin rückläufige Verhältnisse hin.
Langfristige Tendenz
Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen insgesamt ausgeglichen mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) besteht bereichsweise eine fallende Tendenz. Im Singener Becken und im Donauried werden steigende Grundwasserstände beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen bewirtschafteten Aquiferen. Im Oberrheingraben wird eine Stabilisierung der Grundwasserstände bzw. fast immer Trendfreiheit beobachtet. Quellen und Grundwasserstandsmessstellen in Festgesteinsbereichen weisen überwiegend eine langfristig ausgewogene Entwicklungstendenz auf.