Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen

Inhalte mit Jahr 2015 .

Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen April 2015

Fazit

Die Grundwasserstände und Quellschüttungen bewegen sich im April 2015 in Baden-Württemberg auf insgesamt mittlerem Niveau. Die Grundwasservorräte haben sich im Bezugsmonat überwiegend rückläufig entwickelt. Im Jahresvergleich sind höhere Verhältnisse als im April 2014 zu verzeichnen. Mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung ist aufgrund der aktuellen Beobachtungen nicht zu rechnen.

Vergleich zum Vormonat

Die Entwicklung der Grundwasserstände und Quellschüttungen ist im April 2015 rückläufig. Ursächlich dafür sind die unterdurchschnittlichen Monatsniederschläge sowie die beginnende Vegetationsperiode zum Monatsende. Der Oberrheingraben ist großflächig betroffen mit -19 cm in Rheinmünster an der Messstelle 0157/162-8 und -27 cm in Laudenbach an der hessischen Grenze, Messstelle 0112/303-9. Zunahmen sind vereinzelt zu verzeichnen, z.B. im Kraichgau an der Messstelle 2841/360-1 (+30 cm) oder in der Leutkircher Heide an der Messstelle 145/771-8 (+33 cm). Bei den Quellen halten sich Zu- und Abnahmen die Waage; neben Schüttungsanstiegen, beispielsweise +5,5 l/san der Jägerbrunnenquelle in Freudenstadt werden ebenfalls ausgeprägte Rückgänge gemessen, z.B. -160 l/s am Aachursprung in Wimsen.

Vergleich zum Vorjahr

Im Jahresvergleich zeichnen sich überwiegend ansteigende Entwicklungen ab. Anstiege wurden beispielsweise auf der Schwäbischen Alb (+5,06 m an der Messstelle 0100/517-0) und im Dreisamtal (+1,72 m an der Messstelle 0106/120-5) beobachtet. Rückgänge sind jedoch nicht selten, z.B. im Markgräflerland an der Messstelle 0130/070-4 (-0,38 m), und im Klettgau an der Messstelle 0170/273-5 (-0,70 cm). Der größte Rückgang ist nach wie vor im Tauberland zu verzeichnen (-1,58 m an der Messstelle 2008/653-4). Die Quellen schütten mehr als im April 2014 (z.B. +214 l/s an der Bronnbachquelle in Rottenburg, Messstelle 0001/415-1 und +21 l/s im Odenwald an der Nächstquelle, GW-Nummer 0600/554-9). Der Blautopf schüttet deutlich mehr als vor einem Jahr (+2,2 m³/s).

Prognose für den Folgemonat

Die landesweiten quantitativen Grundwasserverhältnisse waren im April 2015 leicht rückläufig. Der Bodenwasserspeicher ist nach wie vor zwar gut aufgefüllt, wird jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit durch den hohen Wasserbedarf der Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus diesen Gründen ist im Mai 2015 mit rückläufigen Verhältnissen zu rechnen.

Langfristige Tendenz

Die 30-Jahren Trends sind an den Grundwassermessstellen relativ differenziert mit einigen auffälligen Bereichen. In den südöstlichen Landesteilen (insbesondere im Iller-Riß-Gebiet) werden fast immer Anstiege beobachtet. Diese Entwicklung wird ebenfalls im Donauried beobachtet, vermutlich aufgrund der rückläufigen Grundwasserentnahmen in diesen intensiv genutzten Aquiferen. Auch im Oberrheingraben wird eine Erholung der Grundwasserstände beobachtet. Im Markgräflerland und insbesondere im nördlichen Oberrheingraben sind dabei besonders markante Zunahmen zu verzeichnen, auch hier möglicherweise durch rückläufige Förderungen bedingt. Quellen sind in Festgesteinsbereichen gefasst und weisen überwiegend langfristig ausgewogene Entwicklungstendenzen auf.