Monatsberichte zu den Grundwasserverhältnissen
Inhalte mit Jahr 2024 .
Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen November 2024
Fazit
Der Beginn des hydrologischen Winterhalbjahrs war insgesamt unterdurchschnittlich regenreich, wobei die erste Monatshälfte vom November 2024 trocken und die zweite Monatshälfte nass waren. Die Grundwasserstände und Quellschüttungen in Baden-Württemberg haben sich im November daher überwiegend rückläufig entwickelt, schwankten aber nach wie vor auf überdurchschnittlichem, jede sechste Messstelle auf hohem Niveau. Zu Monatsende waren Stabilisierungen und auch Wiederanstiege zu verzeichnen. Wie aus den Ergebnissen am wägbaren Lysimeter Büchig hervorgeht, wurden trotz der für einen November unterdurchschnittlichen Monatsniederschläge sowohl eine Erholung der Bodenfeuchte als auch einen Anstoß der seit einigen Wochen geringen Grundwasserneubildung aus Niederschlägen beobachtet.
Engpässe in der Wasserversorgung sind aufgrund der aktuellen Beobachtungen derzeit nicht zu erwarten.
Vergleich zum Vormonat
Der Monat November war im Landesmitte zu trocken (-17% im Vergleich zu November 1991-2020, Datenquelle: HYRAS/DWD). Nach einem trockenen Monatsanfang ist der Neubildungsprozess in der zweiten Novemberhälfte kurz nach Beginn des hydrologischen Winterhalbjahrs dennoch in Gang gekommen, wenngleich die monatlichen Sickerwassermengen moderat sind. Im Landesüberblick sind die Grundwasserverhältnisse im November mehrheitlich rückläufig, z.B. im Neckarbecken (-0,33 m in Markgröningen, GW-Nr. 1064/461-1) oder in der oberen Gäue (-2,75 m in Grafenau, GW-Nr. 7003/412-1). Anstiege kommen selten vor und sind moderat, z.B. im Tauberland (+7 cm in Tauberbischofsheim, GW-Nr. 2008/653-4). Die wetterfühligen Quellschüttungen sind im Monatsmittel zurückgegangen, z.B. -15 l/s im Schwarzwald, GW-Nr. 0001/265-0, allerdings sind die Wiederanstiege zu Monatsende an Quellen besonders ausgeprägt. Mit einem Minus von -16 l/s schüttet der Blautopf quasi gleichviel wie im Oktober (GW-Nummer 0600/665-0).
Vergleich zum Vorjahr
Bei der großen Mehrheit der Messstellen (72%) sind die Grundwasserstände im Jahresvergleich angestiegen, beispielsweise im Kraichgau (+1,87 m, GW-Nr. 2841/360-1). In der Oberen Gäue ist ein Anstieg von +12,44 m an der Messstelle 7003/412-1 in Grafenau zu verzeichnen. Bei den Quellen halten sich Rückgänge und Zunahmen die Waage wie etwa die Gallusquelle in Veringenstadt (-184 l/s, GW-Nr. 601/517-7) vs. die Bronnbachquelle in Rottenburg (+25 l/s, GW-Nr. 0001/415-1). Mit einem Minus von -1.204 l/s schüttet der Blautopf deutlich weniger als im vergangenen Jahr (Hinweis: der vieljährige Monatsmittelwert beträgt 1.941 l/s).
Prognose für den Folgemonat
Der Sickerungsprozess ist im Laufe des Sommers nie vollständig abgebrochen und kam in der zweiten Monatshälfte des Novembers erneut in Gang. Die monatlichen Sickerungen waren zwar bescheiden aber die Bodenfeuchte ist im Bezugsmonat weiter angestiegen. Daher dürfte die Grundwasserneubildung in den kommenden Wochen weiter Fahrt aufnehmen und Grundwasseranstiege bewirken.