EMAS easy

EMAS easy ist eine auf kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) zugeschnittene Methode der EMAS-Validierung. Dieses Instrument ist sinnvoll, da ein nicht unerheblicher Teil der weltweit praktizierenden Unternehmen KMUs sind, deren Mitarbeiterzahl oft unter zehn Personen liegt. In diesen Betrieben ist das von EMAS geforderte Managementwissen aufgrund personeller Kapazitäten häufig nicht vorhanden. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen und KMUs den Weg zu einem Umweltmanagementsystem zu erleichtern wurde EMAS easy entwickelt.

30 Schritte von EMAS-easy

Das Ziel von EMAS easy ist es nicht die Anforderungen einer EMAS-Validierung zu senken, sondern einen einfacheren Einstieg in ein Umweltmanagement zu ermöglichen. Dadurch können die Betriebe eine vollständige und offiziell anerkannte EMAS-Registrierung erreichen. Entsprechend ist damit auch die Zertifizierung nach ISO 14001 verbunden. Die Durchführung von EMAS easy ist durch zehn Mitarbeiter an zehn Tagen in genau 30 Arbeitsschritten möglich und damit in relativ kurzer Zeit umsetzbar. EMAS easy unterstützt mit standardisierten Formularen den Aufbau eines Umweltmanagementsystems.

Die 30 Schritte lassen sich in zwei aufeinander aufbauende Bereiche unterteilen: Ecomapping und EMAS easy.

Beim Ecomapping (Anfertigen von Ökokarten) wird zuerst ein Lageplan des Unternehmens erstellt, der die Flächennutzung, Beziehungen zur Nachbarschaft und indirekte Umweltaspekte, wie z. B. Verkehr darstellen soll. Danach werden die Inputs (z. B. Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe) und Outputs (z. B. Zwischen- und Endprodukte, Abfälle, Abwässer, Abluft) ermittelt. Mit Hilfe einer „Öko-Wetterkarte" erfolgt eine Befragung der Beschäftigten, um Anregungen und Verbesserungsvorschläge in den laufenden Prozess aufzunehmen. Auf Basis des Lageplans werden den verschiedenen Nutzungsbereichen im Betrieb (z. B. Lager, Produktion) die zuvor ermittelten Umweltdaten aus der Input-Output-Analyse zugeordnet. So entstehen Ökokarten für verschiedene Umweltmedien (z. B. Wasser, Boden, Luft), die einen Überblick über den Umweltzustand des Unternehmens geben (vgl. Schritte 4 bis 9 in der Übersicht). Eine systematische Ablage umweltrelevanter Dokumente ist dabei eine wichtige Voraussetzung für das weitere Vorgehen (vgl. Schritt 10 in der Übersicht).

Der zweite Teil EMAS easy ermöglicht es dem Plan-Do-Check-Act-Zyklus folgend über standardisierte Formulare die im Ecomapping gesammelten Informationen in prozessorientierten Daten zu bündeln. Diese Darstellung bildet die Basis für den Aufbau des Umweltmanagementsystems (vgl. Schritte 11 bis 30 in der Übersicht).

Mit der Einführung eines Umweltmanagementsystems anhand von EMAS easy und mit Hilfe von Ecomapping ergeben sich folgende spezielle Vorteile für Betriebe:

  • Ecomapping kann dazu genutzt werden einen Überblick über die Umweltthemen im eigenen Unternehmen zu erhalten.
  • Ecomapping hilft bei der Beschaffung von Basisinformationen, die für eine weitere Zertifizierung nach EMAS benötigt werden.
  • Beschäftigte können durch die visuelle Darstellung der Ecomaps die Bedeutung der unternehmensinternen Umweltaspekte besser erkennen.
  • Durch die einfache Darstellung können auch externe Personen Einblick in die Umweltschutzbemühungen des Unternehmens erhalten.
  • EMAS easy ist im Hinblick auf die Registrierung und Verwendung des Logos gleichwertig mit einer gebräuchlichen EMAS-Validierung, allerdings ist die EMAS easy-Methode leichter durchzuführen.
  • Als Gruppenprojekt kann EMAS easy zusammen mit anderen Unternehmen durchgeführt werden. Dadurch können Zertifizierungskosten geteilt und Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden.

Weiterführende Informationen zum Thema: Umweltmanagement und EMAS easy