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Jeder Bürgerin und jedem Bürger werden sowohl Sach- als auch Geodaten über den Daten- und Kartendienst der LUBW kostenlos zur Verfügung gestellt. Die genaue Lage der Biotope und Mähwiesen kann über diesen Dienst abgerufen und im Shape-Format heruntergeladen werden. Die Sachdaten, wie Beschreibungen oder Artenlisten, werden auf verschiedene Weise im pdf-Format ausgegeben (z.B. Erhebungsbögen, Biototypenstatistiken, Biotoplisten).
Die Mähwiesendaten aus den Managementplänen und der Biotopkartierung werden ebenfalls in einer zentralen Datenbank zusammengeführt. Ein Mähwiesenshape, aber auch die Biotope, werden einmal pro Jahr an das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) geliefert. Das LGL überträgt die Daten dann in die landwirtschaftlichen geographischen Informationssysteme GISELa und FIONA.
Biotopkartierung 2010-2021
Die Arbeiten der vierten Offenland-Biotopkartierung sind bisher für 23 Landkreise und 8 Stadtkreise abgeschlossen.
Die folgenden Auswertungen beziehen sich nur auf die Offenlandbiotope dieser Kreise.
Im Laufe der Zeit können Biotope ihre Ausprägung verändern. Bei einer erneuten Kartierung kann es daher sein, dass vormals geschützte Biotope ihren Schutzstatus verlieren oder aber auch neu hinzukommen – diese sind in den entsprechenden Spalten vermerkt.
Ein großer Teil der ab 2010 neu erfassten Biotope wurde nicht tatsächlich neu kartiert, sondern resultiert aus einer geänderten Zuständigkeit. Einige der bisher von der Waldbiotopkartierung erhobenen Offenlandbiotope werden nun von der Offenland-Biotopkartierung erfasst bzw. übernommen. Insbesondere umfasst dies Magerrasen, Wacholderheiden und Nasswiesen.
Erst seit 2014 gibt es bei der digitalen Dateneingabe die Möglichkeit, Biotope zu kennzeichnen, die mittlerweile zu Wald geworden sind. Für Stadt- und Landkreise, die vor 2014 kartiert wurden, fehlt diese Angabe in der Tabelle (-).
Seit dem Start der vierten Biotopkartierung 2010 werden nicht nur die gesetzlich geschützten Biotope, sondern auch die beiden FFH-Lebensraumtypen Magere Flachland-Mähwiesen und Berg-Mähwiesen kartiert. Der Großteil der Daten für die FFH-Mähwiesen liegt aus den bis 2020 größtenteils abgeschlossenen Managementplänen (MaPs) vor, die im Rahmen der FFH-Richtlinie erstellt wurden.
Sowohl die Biotopdaten, im Auftrag der LUBW und der unteren Naturschutzbehörden (UNB) erhoben, als auch die Mähwiesendaten, die von verschiedenen Verwaltungsstellen (LUBW, Regierungspräsidien, untere Naturschutzbehörde, Flurneuordnungsbehörde) kartiert werden, werden in einer zentralen Datenbank zusammengeführt. Einmal pro Jahr werden die gesamten Daten an das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) geliefert. Das LGL überträgt die Daten in die landwirtschaftlichen geographischen Informationssysteme GISELa und FIONA.
Auch wenn die Mageren Flachland-Mähwiesen und Bergmähwiesen seit 1. März 2022 zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehören, werden diese weiterhin flächenscharf erfasst. Daher werden die Auswertungen zu den FFH-Mähwiesen und den restlichen Biotopen getrennt voneinander behandelt. Im Folgenden beziehen sich die Auswertungen daher entweder auf Biotope oder auf FFH-Mähwiesen.
Die Ergebnisse der Geländearbeiten werden digital erfasst und liegen dann in einer zentralen Datenbank vor, auf die sowohl die LUBW als auch die jeweiligen Landratsämter zugreifen können. Mit Hilfe des Umweltinformationssystems der LUBW (UIS) können umfangreiche Auswertungen auf Verwaltungsebene durchgeführt werden. Mittels UIS werden Daten von zahlreichen Behörden zu Umweltthemen wie Wasser, Boden, Luft, Abfall oder Natur- und Landschaftsschutz erfasst und verwaltet.
Jeder Bürgerin und jedem Bürger werden Sach- und Geodaten öffentlich über den interaktiven Daten- und Kartendienst der LUBW (UDO – Umwelt-Daten und –Karten online) kostenlos zur Verfügung gestellt. Die genaue Lage der Biotope und Mähwiesen kann über diesen Dienst abgerufen und im Shape-Format heruntergeladen werden. Die Sachdaten, wie Beschreibungen oder Artenlisten, werden auf verschiedene Weise im PDF-Format ausgegeben (z.B. Erhebungsbögen, Biotoptypen-Statistiken, Biotoplisten).
Im Laufe der Zeit können Biotope ihre Ausprägung verändern. Bei einer erneuten Kartierung kann es daher sein, dass vormals geschützte Biotope ihren Schutzstatus verlieren oder aber auch neu hinzukommen – diese sind in den entsprechenden Spalten vermerkt.
Ein großer Teil der ab 2010 erfassten Biotope wurde nicht tatsächlich neu kartiert, sondern resultiert aus einer geänderten Zuständigkeit. Einige der bisher von der Waldbiotopkartierung erhobenen Offenlandbiotope werden nun von der Offenland-Biotopkartierung erfasst bzw. übernommen. Insbesondere umfasst dies Magerrasen, Wacholderheiden und Nasswiesen.
Erst seit 2014 gibt es bei der digitalen Dateneingabe die Möglichkeit, Biotope zu kennzeichnen, die mittlerweile zu Wald geworden sind. Für Stadt- und Landkreise, die vor 2014 kartiert wurden, fehlt diese Angabe in der Tabelle (-).
Die Tabelle zeigt die seit 2010 kartierten Stadt- und Landkreise mit der jeweiligen Biotopanzahl und -fläche, sowie den Anteil der Biotopfläche an der jeweiligen Stadt- und Landkreisfläche:
Stadt-/Landkreis | Biotopanzahl | Biotopfläche [ha] | Anteil der Biotopfläche an der Kreisfläche [%] | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
gesamt | davon ab 2010 neu kartiert | Schutzstatus verloren, daher nicht mehr kartiert | wurde zu Waldfläche | gesamt | davon ab 2010 neu kartiert | Schutzstatus verloren, daher nicht mehr kartiert | wurde zu Waldfläche | ||
Alb-Donau-Kreis | 5.335 | 1.113 | 472 | - | 2.151 | 600 | 50 | - | 1,58 |
Baden-Baden | 515 | 163 | 87 | - | 354 | 82 | 33 | - | 2,53 |
Breisgau-Hochschwarzwald | 8.823 | 3.404 | 953 | 121 | 4.520 | 1.209 | 201 | 37 | 3,28 |
Enzkreis | 3.743 | 1.693 | 163 | 32 | 1.437 | 454 | 17 | 31 | 2,51 |
Esslingen | 3.629 | 799 | 456 | - | 1.342 | 263 | 54 | - | 2,09 |
Freiburg im Breisgau | 546 | 25 | 25 | - | 260 | 7 | 15 | - | 1,70 |
Freudenstadt | 4.183 | 1.180 | 204 | 36 | 1.144 | 403 | 27 | 5 | 1,31 |
Göppingen | 3.944 | 1.249 | 281 | 77 | 1.461 | 407 | 43 | 16 | 2,28 |
Heidelberg | 477 | 106 | 116 | 33 | 188 | 31 | 6 | 8 | 1,73 |
Heilbronn | 7.393 | 2.743 | 812 | 165 | 2.173 | 494 | 91 | 73 | 1,98 |
Heilbronn, Stadt | 310 | 86 | 29 | 9 | 133 | 30 | 12 | 8 | 1,34 |
Hohenlohekreis | 5.141 | 1.069 | 414 | 99 | 1.498 | 223 | 40 | 19 | 1,93 |
Karlsruhe | 7.681 | 2.146 | 967 | 142 | 2.820 | 470 | 203 | 73 | 2,60 |
Karlsruhe, Stadt | 490 | 318 | 80 | 17 | 312 | 132 | 21 | 8 | 1,80 |
Konstanz | 4.719 | 1.012 | 554 | 42 | 3.685 | 248 | 258 | 28 | 4,51 |
Main-Tauber-Kreis | 5.896 | 1.748 | 348 | 97 | 3.247 | 477 | 52 | 40 | 2,49 |
Mannheim | 307 | 193 | 39 | 3 | 205 | 67 | 4 | 1 | 1,42 |
Ortenaukreis | 10.575 | 3.723 | 1.507 | 240 | 4.134 | 1.279 | 280 | 51 | 2,23 |
Ostalbkreis | 6.531 | 1.431 | 801 | 84 | 2.280 | 634 | 94 | 12 | 1,51 |
Pforzheim | 310 | 191 | 37 | 2 | 184 | 91 | 10 | 0,2 | 1,88 |
Rastatt | 2.813 | 1.112 | 270 | - | 1.453 | 385 | 68 | - | 1,97 |
Reutlingen | 5.429 | 1.118 | 88 | - | 3.177 | 519 | 24 | - | 3,09 |
Rhein-Neckar-Kreis | 5.805 | 1.811 | 695 | 194 | 2.520 | 553 | 90 | 45 | 2,37 |
Schwäbisch Hall | 9.308 | 2.120 | 1.176 | 188 | 2.244 | 364 | 113 | 34 | 1,51 |
Schwarzwald-Baar-Kreis | 4.533 | 1.431 | 397 | 4 | 2.821 | 573 | 92 | 1 | 2,75 |
Sigmaringen | 6.744 | 737 | 890 | - | 2.899 | 330 | 148 | - | 2,41 |
Tübingen | 3.013 | 1.079 | 324 | 46 | 1.253 | 249 | 47 | 15 | 2,41 |
Tuttlingen | 2.454 | 946 | 325 | 2 | 1.336 | 417 | 145 | 0 | 1,82 |
Ulm | 340 | 185 | 11 | 13 | 237 | 77 | 1 | 15 | 2,00 |
Waldshut | 7.071 | 2.474 | 841 | 204 | 3.708 | 777 | 133 | 37 | 3,28 |
Zollernalbkreis | 5.909 | 1.190 | 850 | 217 | 2.741 | 663 | 159 | 49 | 2,99 |
gesamt | 133.967 | 38.595 | 14.212 | 2.067 | 57.917 | 12.508 | 2.531 | 607 | 2,34 |
Die folgenden Diagramme geben die in der Tabelle dargestellten Werte wieder:
Biotopanzahl in den bisher kartierten Stadt- und Landkreisen
Biotopfläche in den bisher kartierten Stadt- und Landkreisen
Stand: Februar 2023
Die hier aufgeführten Biotoptypen enthalten auch die vorkommenden Biotop-Untertypen. Beispielsweise können unter den Biotoptyp Feldhecke die Untertypen Hasel-Feldhecke, Schlehen-Feldhecke oder Holunder-Feldhecke fallen. Eine Auflistung der gesetzlich geschützten Biotoptypen des Offenlandes findet sich hier: LINK Kartieranleitung
In den folgenden Diagrammen werden jeweils die 10 am häufigsten kartierten (links) und die 10 flächengrößten Biotoptypen (rechts) dargestellt.
Gesamt (aktuell)
Die Gesamtzahl der Biotope und ihre Fläche bezieht sich auf alle bestehenden Offenlandbiotope in den seit 2010 neu kartierten Kreisen.
Davon ab 2010 neu kartiert
Ein großer Teil der ab 2010 neu erfassten Biotope sind nicht tatsächlich neu kartiert worden, sondern resultieren aus einer geänderten Zuständigkeit. Bisher von der Waldbiotopkartierung erhobene Offenlandbiotope werden zum Teil nun von der Offenland-Biotopkartierung erfasst bzw. übernommen. Insbesondere umfasst dies Magerrasen, Wacholderheiden und Nasswiesen. Tatsächlich neu aufgenommene Biotope können meist dem Biotoptyp „Feldgehölze und Feldhecken“ zugeordnet werden. Seit der vierten Kartierungsphase sind hier insgesamt große Zuwächse zu verzeichnen.
Nicht mehr vorhanden, daher gelöscht
Im Laufe der Zeit können Biotope ihre Ausprägung verändern. Bei einer erneuten Kartierung kann es daher sein, dass vormals geschützte Biotope ihren Schutzstatus verlieren. Erst seit dem Jahr 2012 gibt es bei der digitalen Dateneingabe die Möglichkeit, komplett zu löschende Biotope zu markieren. Daher beziehen sich die angegebenen Zahlen nur auf die ab 2012 kartierten Kreise.
Offenlandbiotope, die nun im Wald liegen
Werden Flächen nicht mehr gepflegt oder genutzt, verbuschen sie zunächst und werden allmählich zu Wald, sofern es sich nicht um von Natur aus waldfreie Standorte handelt. Bei der digitalen Dateneingabe gibt es seit 2014 die Möglichkeit, Biotope zu markieren, die mittlerweile ihren Schutzstatus als Offenlandbiotop verloren haben und im Wald liegen. Sind es gesetzlich geschützte Waldbiotope, werden sie zukünftig von der Waldbiotopkartierung erhoben.
Stand: Februar 2023
Jeder Biotop wird hinsichtlich seiner naturschutzfachlichen Wertigkeit eingestuft. Dem Normalfall entspricht die Bewertungskategorie 4 „Gebiet von lokaler Bedeutung“.
Die wenigen sehr hochwertigen Biotope liegen meist am Bodenseeufer oder in Moorbereichen. Auch gehören Wacholderheiden und Magerrasen in Naturschutzgebieten oft zu den hoch bewerteten Biotopen.
Bewertungskategorie | Biotopfläche [ha] | Biotopanzahl |
---|---|---|
2 Gebiet ohne besondere ökologische Funktion | 27 | 119 |
3 Gebiet mit ökologischer Ausgleichsfunktion | 3.669 | 29.623 |
4 Gebiet von lokaler Bedeutung | 28.588 | 91.408 |
5 Gebiet von lokaler Bedeutung und guter Ausprägung | 16.196 | 10.788 |
6 Gebiet von regionaler Bedeutung | 6.189 | 1.255 |
7 Gebiet von landesweiter Bedeutung | 2.481 | 242 |
8 Gebiet von gesamtstaatlicher Bedeutung | 299 | 30 |
9 Gebiet von internationaler Bedeutung | 459 | 5 |
Stand: Februar 2023
Bei der Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope werden auch negative Veränderungen oder Einwirkungen beobachtet und festgehalten. Diese Beeinträchtigungen werden jeweils für die einzelnen Biotoptypen erfasst, nicht für das Gesamtbiotop: Die Kartiermethodik der Offenland-Biotopkartierung gibt vor, dass Biotoptypenkomplexe kartiert werden, jedes aufgenommene Biotop kann somit mehrere Biotoptypen umfassen. Wenn ein Biotop mehrere Biotoptypen wie z.B. Nasswiese, Kleinseggen-Ried und Sickerquelle enthält, wird in den Kartierdaten für jeden einzelnen Biotoptyp die spezifische Beeinträchtigung festgehalten. Die einzelnen Beeinträchtigungen können zu Beeinträchtigungsgruppen zusammengefasst werden. Unter der Beeinträchtigungsgruppe „Verschiedenes“ werden Faktoren, die keiner eindeutigen Kategorie zugeordnet werden können, zusammengefasst. u.a. Eutrophierung, Mähgut- und Gehölzschnittablagerung oder Tritt und Befahren. Als weiteres Beispiel werden unter „Landwirtschaft/Gärtnerische Nutzung“ u.a. Nutzungsauflassung, Nutzungsintensivierung, Düngung, Umbruch und Ähnliches aufgeführt. Eine Auflistung der für die Offenlandbiotopkartierung relevanten und kategorisierten Beeinträchtigungen findet sich in der Kartieranleitung.
52 % aller erfassten Biotoptypen weisen Beeinträchtigungen auf.
Beeinträchtigungsgruppen
Beeinträchtigungen
Beeinträchtigungsgrad
Neben der Feststellung der Beeinträchtigungen wird auch der Grad der Beeinträchtigung festgehalten. Hierbei ordnet die/der Kartierer*in jeder Beeinträchtigung die Auswirkung auf den jeweiligen Biotoptyp (schwach, mittel oder stark) zu.
Stand: Februar 2023
Im Folgenden wird die Verteilung der Biotope auf die verschiedenen Großlandschaften und Naturräume dargestellt. Es werden nur die Großlandschaften und Naturräume angezeigt, die in den bisher kartierten Kreisen liegen. Zu beachten ist außerdem, dass einige der angezeigten Großlandschaften und Naturräume unterrepräsentiert sind, da hier noch nicht neu kartiert wurde. Mit * sind die Großlandschaften und Naturräume markiert, die zum Großteil (> 50 %) noch nicht kartiert wurden.
Verteilung auf die Großlandschaften
Verteilung auf die Naturräume
Stand: Februar 2023
Zur Erhaltung und Sicherung der Schönheit, Eigenart und Vielfalt der Natur wurden Schutzgebiete verschiedener Kategorien ausgewiesen.
Bei den nächsten Auswertungen wurde geschaut wie die Verteilung der Biotope auf die unterschiedlichen Schutzgebietskategorien ausfällt.
Schutzgebietskategorie | Fläche Schutzgebiet [ha] | Biotopfläche im Schutzgebiet [ha] | Anteil Biotopfläche, die im Schutzgebiet liegt [%] | Anteil Schutzgebiets-fläche, auf der ein Biotop vorkommt [%] |
---|---|---|---|---|
Naturpark | 894.735 | 19.633 | 33 | 2 |
Landschaftsschutzgebiet | 574.556 | 18.046 | 30 | 3 |
FFH-Gebiet | 318.492 | 24.609 | 41 | 8 |
Biosphärengebiet | 115.031 | 5.119 | 9 | 4 |
Naturschutzgebiet | 57.049 | 10.260 | 17 | 18 |
Nationalpark | 10.058 | 103 | 0,2 | 1 |
Naturdenkmal, flächenhaft | 4.024 | 1.199 | 2 | 30 |
Stand: Februar 2023
Die ersten Daten zu den nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) geschützten FFH-Mähwiesen stammen aus einer Grünlandkartierung, die 2003 bis 2006 in den FFH-Gebieten durchgeführt wurde und aus Kartierungen im Rahmen der Erstellung von Managementplänen (MaP) innerhalb der FFH-Gebiete. Die Erstaufnahme für alle Managementpläne der FFH-Gebiete ist in ganz Baden-Württemberg abgeschlossen und liefert umfangreiche Daten zu den Mähwiesen. Seit 2010 werden im Rahmen der Offenland-Biotopkartierung auch alle FFH-Mähwiesen außerhalb von FFH-Gebieten erfasst. Die Arbeiten der vierten Offenland-Biotopkartierung sind bisher für 23 Landkreise und 8 Stadtkreise abgeschlossen. Die folgenden Auswertungen beziehen sich nur auf die FFH-Mähwiesen dieser Kreise.
Im digitalen Landschaftsmodell ATKIS (Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem) wird die Landschaft in Objekte nach dem ATKIS-Objektartenkatalog strukturiert und damit näher beschrieben. Zwei Objektarten aus diesem großen Katalog sind Grünland und Streuobstwiese. Die Daten zu diesen Objektarten sind keine reellen Erhebungsdaten, sondern werden aus geometrischen und topologischen Eigenschaften der jeweiligen Objektart errechnet und unterliegen daher einer generellen Unsicherheit.
FFH-Mähwiesenfläche [ha] | Anteil der FFH-Mähwiesenfläche [%] | |||||||
Stadt-/Landkreis | innerhalb von FFH-Gebieten | außerhalb von FFH-Gebieten | Gesamtfläche | an der Kreisfläche | an der Offenland-fläche* | an ATKIS-Grünland-fläche | an ATKIS*-Streuobst-wiese-fläche | an ATKIS*-Grünland- und Streuobst-wiese-fläche |
Alb-Donau-Kreis | 103 | 232 | 335 | 0,2 | 0,4 | 1,4 | 1,4 | 1,4 |
Baden-Baden | 106 | 35 | 141 | 1,0 | 4,2 | 6,7 | 7,7 | 7,1 |
Breigau-Hochschwarzwald | 629 | 1.675 | 2.304 | 1,7 | 4,0 | 7,7 | 7,8 | 7,7 |
Enzkreis | 1.635 | 2.270 | 3.905 | 6,8 | 15,0 | 28,1 | 34,9 | 31,2 |
Esslingen | 364 | 1.421 | 1.785 | 2,8 | 6,0 | 12,7 | 8,1 | 10,0 |
Freiburg | 35 | 55 | 90 | 0,6 | 2,3 | 7,0 | 3,0 | 6,5 |
Freudenstadt | 616 | 871 | 1.487 | 1,7 | 6,1 | 10,3 | 10,8 | 10,3 |
Göppingen | 386 | 1.106 | 1.492 | 2,3 | 4,5 | 7,1 | 10,1 | 7,9 |
Heidelberg | 2 | 31 | 33 | 0,3 | 1,0 | 6,0 | 2,1 | 3,3 |
Heilbronn | 88 | 1.503 | 1.591 | 1,4 | 2,5 | 12,2 | 10,1 | 11,5 |
Heilbronn, Stadt | 8 | 28 | 36 | 0,4 | 0,7 | 2,4 | 2,1 | 2,3 |
Hohenlohekreis | 828 | 891 | 1.719 | 2,2 | 3,8 | 12,4 | 13,1 | 12,6 |
Karlsruhe | 1.210 | 1.069 | 2.279 | 2,1 | 4,4 | 13,9 | 15,0 | 14,3 |
Karlsruhe, Stadt | 52 | 71 | 123 | 0,7 | 2,6 | 5,1 | 8,8 | 6,7 |
Konstanz | 726 | 648 | 1.374 | 1,7 | 3,3 | 6,0 | 7,4 | 6,2 |
Main-Tauber-Kreis | 371 | 1.295 | 1.666 | 1,3 | 2,1 | 9,2 | 12,0 | 9,9 |
Mannheim | 22 | 7 | 29 | 0,2 | 0,7 | 5,1 | 0,2 | 4,7 |
Ortenaukreis | 881 | 2.382 | 3.263 | 1,8 | 4,3 | 10,4 | 6,0 | 9,6 |
Ostalbkreis | 416 | 996 | 1.412 | 0,9 | 2,0 | 3,8 | 4,5 | 3,9 |
Pforzheim | 150 | 79 | 229 | 2,3 | 13,1 | 14,0 | 21,1 | 18,7 |
Rastatt | 881 | 517 | 1.398 | 1,9 | 5,4 | 13,1 | 9,0 | 11,2 |
Reutlingen | 945 | 3.079 | 4.024 | 1,2 | 8,2 | 13,7 | 12,4 | 13,5 |
Rhein-Neckar-Kreis | 387 | 874 | 1.261 | 1,7 | 2,7 | 10,3 | 8,2 | 9,8 |
Schwäbisch Hall | 594 | 1.261 | 1.855 | 1,3 | 2,2 | 5,2 | 8,9 | 5,5 |
Schwarzwald-Baar-Kreis | 546 | 1.194 | 1.740 | 1,7 | 4,0 | 6,2 | 4,7 | 6,1 |
Sigmaringen | 510 | 790 | 1.300 | 1,1 | 2,1 | 4,6 | 1,9 | 4,5 |
Tübingen | 1.145 | 1.848 | 2.993 | 5,8 | 12,2 | 24,7 | 30,9 | 27,6 |
Tuttlingen | 2.250 | 1.417 | 3.667 | 5,0 | 13,1 | 19,9 | 9,2 | 19,7 |
Ulm | 13 | 19 | 32 | 0,3 | 0,6 | 3,1 | 1,8 | 2,9 |
Waldshut | 1.637 | 3.284 | 4.921 | 4,4 | 10,6 | 16,1 | 14,1 | 16,0 |
Zollernalbkreis | 1.970 | 3.447 | 5.417 | 5,9 | 12,9 | 20,4 | 15,2 | 19,8 |
Gesamtsumme | 19.508 | 34.393 | 53.900 | 2,2 | 4,6 | 10,2 | 12,5 | 10,6 |
* Die Offenlandfläche wurde aus Daten des statistischen Landesamtes errechnet (Fläche seit 1996 nach tatsächlicher Nutzung - Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (statistik-bw.de): Offenland = Bodenfläche minus Waldfläche minus Siedlungsfläche minus Verkehrsfläche).
Folgende Grafik zeigt die Mähwiesenfläche in den bisher kartierten Kreisen.
Im Folgenden werden die Flächen des AKTIS-Grünlandes und -Streuobstwiese mit den tatsächlich kartierten FFH-Mähwiesen verglichen. Nur ein geringer Anteil des Grünlandes und der Streuobstwiesen im digitalen Landschaftsmodell sind als FFH-Mähwiesen kartiert (im Durchschnitt 10,6 %).

Erhaltungszustand der FFH-Mähwiesen
Die FFH-Mähwiesen werden hinsichtlich ihres Erhaltungszustandes bewertet. Bewertungsparameter hierbei sind das Arteninventar, die Habitatstruktur und Beeinträchtigungen. Aus diesen drei Parametern wird eine Gesamtbewertung für die Einzelfläche ermittelt.
A: hervorragender Erhaltungszustand
B: guter Erhaltungszustand
C: durchschnittlicher oder beschränkter Erhaltungszustand
Die flächenhafte Verteilung der jeweiligen Erhaltungszustände innerhalb von FFH-Gebieten, außerhalb von FFH-Gebieten und insgesamt zeigt die folgende Grafik.
Die nächsten drei Diagramme zeigen den Anteil der drei Erhaltungszustände A, B und C an der gesamten Mähwiesenfläche, der Mähwiesenfläche innerhalb der FFH-Gebiete und der Mähwiesenfläche außerhalb der FFH-Gebiete. Hier lassen sich kaum Unterschiede ausmachen. Am häufigsten sind jeweils B-Mähwiesen vertreten, gefolgt von den C-Mähwiesen. Mähwiesen mit einem hervorragenden Erhaltungszustand (A) machen nur einen geringen Anteil aus.
Mähwiesenveränderungen in den FFH-Gebieten
Da nur in den FFH-Gebieten Daten aus Vorgängerkartierungen vorliegen, beziehen sich vergleichende Auswertungen lediglich auf die FFH-Gebiete. Es wurde die Mähwiesenkulisse des Jahres 2006 mit dem aktuellen Mähwiesenbestand (Stand Februar 2023) verglichen.
Für FFH-Gebiete, in denen noch keine Überarbeitung der alten Mähwiesendaten erfolgte, konnten keine Veränderungen analysiert werden. Diese Mähwiesen fallen alle in die Rubrik „bestätigt“.
Bezogen auf die Mähwiesenfläche von 2006 gibt es sowohl Flächen, die verloren gegangen sind, als auch Flächen, die neu hinzugekommen sind. Dies ist in folgender Abbildung dargestellt.
Stand: Februar 2023
Neben den FFH-Mähwiesen gibt es auch weitere FFH-Lebensraumtypen, die im Rahmen der Offenland-Biotopkartierung erfasst werden. Diese werden allerdings nicht flächenscharf erfasst. Liegen sie innerhalb geschützter Biotope, wird ihr Flächenanteil am gesamten Biotop als Schätzwert angegeben.
Die folgenden Diagramme zeigen die zehn am häufigsten vorkommenden Lebensraumtypen und die zehn Lebensraumtypen mit dem größten Flächenanteil:
Stand: Februar 2023
Biotopkartierung 1992 - 2004
Anzahl | Fläche (ha) | Anteil an der Landesfläche (%) | |
§-24a-Biotope Offenland | 151.280 | 69.250 | 1,9 |
§-24a-Biotope Wald* | 50.168 | ca. 57.000 | 1,6 |
Summe | 201.448 | ca. 126.250 | 3,5 |
April 2005
*außerdem wurden von der WBK erfasst: Raufußhuhn-Biotope; regional seltene, naturnahe Waldgesellschaften; besondere Vegetations- und Morphologische Strukturen
Wertstufe | Bewertungskategorie | Anzahl | Fläche (ha) | Anteil an Biotop-gesamtfläche (%) |
2 | Gebiet ohne besondere ökologische Funktion | 473 | 78 | 0,1 |
3 | Gebiet mit ökologischer Ausgleichsfunktion | 49.960 | 6.484 | 9,5 |
4 | Gebiet von lokaler Bedeutung | 83.216 | 26.177 | 37,9 |
5 | Gebiet von lokaler Bedeutung und guter Ausprägung | 15.379 | 18.481 | 26,8 |
6 | Gebiet von regionaler Bedeutung | 1.799 | 11.141 | 16,2 |
7 | Gebiet von landesweiter Bedeutung | 260 | 3.253 | 4,8 |
8 | Gebiet von gesamtstaatlicher Bedeutung | 27 | 438 | 0,7 |
9 | Gebiet von internationaler Bedeutung | 17 | 2.563 | 0,8 |
April 2005
Klicken Sie hier um sich die Diagramme der „Biotopfläche je Bewertungskategorie" und der „Biotopanzahl je Bewertungskategorie" anzeigen zu lassen.
Rang | Biotoptyp | Anzahl |
1 | Feldhecke (einschließlich Untertypen) | 73.559 |
2 | Feldgehölz | 41.917 |
3 | Naturnaher Bachabschnitt (einschließlich Untertypen) | 23.945 |
4 | Sickerquelle | 16.776 |
5 | Steinriegel | 15.077 |
6 | Magerrasen basenreicher Standorte | 14.838 |
7 | Natürliche offene Felsbildung (einschließlich Felsbänder) | 9.552 |
8 | Gewässerbegleitender Auwaldstreifen | 8.681 |
9 | Trockenmauer | 8.385 |
10 | Tümpel | 6.627 |
Rang | Biotoptyp | Fläche (ha) |
1 | Naturnaher Bachabschnitt (einschließlich Untertypen) | 15.875 |
2 | Feldgehölz | 12.191 |
3 | Feldhecke (einschließlich Untertypen) | 7.883 |
4 | Magerrasen basenreicher Standorte | 6.745 |
5 | Nasswiese (einschließlich Untertypen) | 6.556 |
6 | Gewässerbegleitender Auwaldstreifen | 4.357 |
7 | Wacholderheide | 3.064 |
8 | Naturnahe Flachwasserzone des Bodensees | 2.776 |
9 | Natürliche offene Felsbildung (einschließlich Felsbänder) | 2.720 |
10 | Sickerquelle | 2.593 |
April 2005
Rang | deutscher Name | wissenschaftlicher Name | Nennungen | Biotope(%) |
1 | Große Brennnessel | Urtica dioica | 102.098 | 68,14 |
2 | Schwarzer Holunder | Sambucus nigra | 77.698 | 51,85 |
3 | Gewöhnliche Esche | Fraxinus excelsior | 75.097 | 50,12 |
4 | Gewöhnliche Hasel | Corylus avellana | 72.615 | 48,46 |
5 | Schlehe | Prunus spinosa | 71.513 | 47,72 |
6 | Roter Hartriegel | Cornus sanguinea | 63.507 | 42,38 |
7 | Brombeere i.w.S. | Rubus sectio Rubus | 52.868 | 35,28 |
8 | Stiel-Eiche | Quercus robur | 51.118 | 34,11 |
9 | Berg-Ahorn | Acer pseudoplatanus | 50.182 | 33,49 |
10 | Vogel-Kirsche | Prunus avium | 48.553 | 32,40 |
April 2005
Die Große Brennnessel ist eine ausgesprochene Zeigerpflanze für nährstoffreiche Standorte. Ihr häufiges Auftreten in den Biotopen ist ein Indiz für eine weit verbreitete Eutrophierung der Böden auch außerhalb der landwirtschaftlichen Produktionsflächen.
Acht der zehn am häufigsten genannten Arten sind Gehölze. Dies stimmt auch gut mit dem Ergebnissen der Biotoptypen überein. So gehören Feldhecken und Feldgehölze sowohl zu den am häufigsten kartierten Biotoptypen als auch zu denen mit der größten Gesamtfläche.
deuscher Name | wissenschaftler Name | Rote Liste Baden-Württemberg | |
Zwerg-Birke | Betula nana | 1 | vom Aussterben bedroht |
Alpen-Wachsblume | Cerinthe alpina | 1 | vom Aussterben bedroht |
Alpen-Flachbärlapp | Diphasiastrum alpinum | 3 | gefährdet |
Alantblättriges Habichtskraut | Hieracium inuloides | R | extrem selten |
Isslers Flachbärlapp | Lycopodium issleri | 1 | vom Aussterben bedroht |
Braunes Mönchskraut | Nonea pulla | 2 | stark gefährdet |
Elsässer Sommerwurz | Orobanche alsatica | 2 | stark gefährdet |
Kalk-Kreuzblume | Polygala calcarea | 1 | vom Aussterben bedroht |
Moorglöckchen | Wahlenbergia hederacea | 1 | vom Aussterben bedroht |
Südlicher Wimpernfarn | Woodsia ilvensis | 1 | vom Aussterben bedroht |
April 2005