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Monitoring (mittelhäufiger und) seltener Brutvögel (MsB)

MsB erfassten Brutvogelarten.
Das MsB umfasst grundsätzlich alle Arten, die nicht ausreichend über das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB) abgedeckt sind. Hierzu zählen neben seltenen Arten und Koloniebrütern auch sogenannte mittelhäufige Arten. Ihre Bestände konzentrieren sich oftmals auf wenige Vorkommen oder sie kommen lediglich in seltenen Lebensräumen bzw. spezielleren Habitatstrukturen vor. Die Ornithologische Gesellschaft Baden-Württemberg (OGBW) e. V. wurde von der LUBW beauftragt, das MsB in Baden-Württemberg nach bundesweitem Standard im Land einzurichten und umzusetzen. Ziel ist es, belastbare Daten zur mittel- bis langfristigen Bestandsentwicklung der Zielarten zu erheben. Die Kartierungen selbst werden von ehrenamtlich tätigen Personen durchgeführt. Die erhobenen Daten (Bestandstrends) bilden eine wichtige Grundlage für die Erstellung der Roten Listen und für Berichtspflichten nach Artikel 12 der Vogelschutzrichtlinie. Das MsB besteht aus einer ganzen Reihe verschiedener Erfassungsmodule, die jeweils einzelne Arten oder kleinere Artengruppen abdecken und diese erfassen. Die Kartiermethodik ist auf die jeweiligen Zielarten angepasst. So werden beispielsweise Koloniebrüter, wie Saatkrähe oder Graureiher, in artspezifischen Modulen an ihren Koloniestandorten erfasst, während mehrere Spechtarten gemeinsam an definierten Stopps entlang von Zählrouten erfasst werden. Der Fokus auf die Ermittlung von Bestandtrends ermöglicht es, den Erfassungsaufwand relativ gering zu halten. Die Kombination aus einfachen, standardisierten Erfassungsmethoden und dem Fokus auf einzelne Arten oder kleinere Artengruppen ermöglicht auch Personen mit begrenztem Zeitbudget oder ohne langjährige Erfahrungen eine Beteiligung.
Art | Wiss. Name | Indikator |
Offenlandarten | ||
Baumpieper | Anthus trivialis | Tr. |
Grauammer | Emberiza calandra | Tr. |
Halsbandschnäpper | Ficedula albicollis | Tr., FVI, LIKI BW |
Heidelerche | Lullula arborea | Tr. |
Rebhuhn | Perdix perdix | FVI, LIKI BW |
Turteltaube | Streptopelia turtur | - |
Wendehals | Jynx torquilla | Tr., FVI, LIKI BW |
Wiesenschafstelze | Motacilla flava | Tr., FVI, LIKI BW |
Zaunammer | Emberiza cirlus | Tr. |
Waldarten | ||
Berglaubsänger | Phylloscopus bonelli | Tr. |
Grauspecht | Picus canus | Tr.*, TI W*, LIKI BW |
Kleinspecht | Dryobates minor | TI W*, LIKI BW |
Mittelspecht | Dendrocopus medius | Tr., TI W, LIKI BW |
Schwarzspecht | Dryocopus martius | Tr., TI W, LIKI BW |
Koloniebrüter | ||
Graureiher | Ardea cinerea | - |
Saatkrähe | Corvus frugilegus | - |
Uferschwalbe | Riparia riparia | - |
Tr.: Triggerart; FVI: Feldvogelindikator; TI W: Teilindikator Wald; LIKI: Länderinitiative Kernindikator |
Art | Anzahl Zählgebiete | Zählgebiete vergeben | Zählgebiete bearbeitet |
Baumpieper | 89 | 62 | 39 |
Berglaubsänger | 24 | 20 | 16 |
Binnengewässer | 160 | 11 | 8 |
Grauammer | 15 | 14 | 14 |
Graureiher | 207 | 174 | 158 |
Halsbandschnäpper | 54 | 37 | 31 |
Heidelerche | 33 | 23 | 23 |
Rebhuhn | 663 | 446 | 375 |
Röhrichtbrüter | 19 | 19 | 14 |
Saatkrähe | 160 | 147 | 143 |
Spechte | 141 | 103 | 87 |
Turteltaube | 64 | 18 | 18 |
Uferschwalbe | 66 | 47 | 44 |
Wendehals | 88 | 77 | 67 |
Wiesenschafstelze | 48 | 23 | 22 |
Zaunammer | 47 | 41 | 37 |
Ziel |
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Untersuchungsumfang in BW | Derzeit 17 Arten in über 1.800 Zählgebieten (vgl. Abb. zu MsB-Zählgebieten) |
Erfassungsmethodik |
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Finanzierung |
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Ansprechpartner:innen | OGBW e.V. Artkoordinierende siehe unter nachfolgendem Link der OGBW. |
Weiterführende Informationen | https://www.ogbw.de/programme/monitoring-seltener-brutvoegel |
Erreichte Meilensteine
In den Jahren 2017 und 2018 wurden fachliche Grundlagen für eine Umsetzung des MsB erarbeitet (KRAMER & MATUSZAK 2018). Gefördert wurde dies durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg. 2019 startete das Pilotprojekt mit der Bearbeitung der Arten Uferschwalbe und Zaunammer. 2020 beauftragte die LUBW die OGBW mit der landesweiten Umsetzung und Etablierung des MsB. Schwerpunkte der Erfassungen liegen dabei auf Indikatorarten des Offenlands (Feldarten, Arten der Streuobstwiesen und Heiden) und der Wälder.
Aktuelle Daten und Publikationen
Aufgrund des modularen Aufbaus kann das MsB kontinuierlich erweitert werden. Erste Trendberechnungen für Baden-Württemberg werden mittelfristig möglich sein. Dafür werden Datenreihen von mindestens fünf aufeinanderfolgenden Jahren benötigt.
Publikationen der letzten Jahre, in die Daten aus dem bundesweiten MsB eingeflossen sind, finden Sie auf der Internetseite des DDA.