Im Rahmen des Projektbausteins „Wirtschaft und Unternehmen für die Natur“ können Firmen Patenschaften für Arten und deren Lebensräume übernehmen oder betriebliche Freiflächen naturnah gestalten.

Umgestaltete Freifläche: Blühende Wildblumen mit Todholz und SchotterflächenUnternehmenspatenschaften

Im Rahmen des Projektbausteins „Wirtschaft und Unternehmen für die Natur“ können Firmen Patenschaften für Arten und deren Lebensräume übernehmen oder betriebliche Freiflächen naturnah gestalten. Im Folgenden können Sie sich anhand einiger ausgewählter Beispiele über bereits umgesetzte Projekte informieren.

 

 

Arbeitseinsatz der SCHULER AG bei der WachholderheidenpflegeEin großer Konzern und ein kleiner Schmetterling sind Partner. Die Schuler AG ist Weltmarktführer für Umformtechnik mit mehreren Werken in Baden-Württemberg und hat seit dem Jahr 2010 eine Patenschaft für den Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli) übernommen. Im Rahmen dieser Patenschaft unterstützt sie die Erhaltung des Lebensraums dieser bedrohten Schmetterlingsart.

Auszubildende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schuler AG wirken tatkräftig bei der Pflege der Wacholderheide mit und räumen steile Hänge vom Mähgut frei. Um die Wacholderheide als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, muss der Mensch immer wieder eingreifen um z.B.Gehölzaufwuchs zu beseitigen bzw. zu verhindern. Die Schuler AG versteht ihren Einsatz zum Schutz der Natur als Teil ihrer gesellschaftlichen Verantwortung . Mit der engagierten Umsetzung dieses Anspruchs möchte die Firma auch an weiteren Firmenstandorten aktiv werden.

SchlingnatterDas Berufsbildungswerk (BBW) Waiblingen pflegt und bewirtschaftet seit vielen Jahren den Weinberg im Gewann Haufler im Naturschutzgebiet Unteres Remstal. Auf den Steilterrassen wird nicht nur Wein angebaut, sie sind auch Lebensraum für Reptilien wie z.B. die Schlingnatter (Coronella austriaca). Allerdings sind insbesondere die Reptilien auf offene Flächen angewiesen, die sich schnell erwärmen. Wuchert zu viel Grün, geht diese notwendige Lebensraumeigenschaft verloren.

Um die Auzubildenden des BBW dabei zu unterstützen, die aufkommende Vegetation im Weinberg in Schach zu halten, erklärten sich im Jahr 2013 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma STIHL bereit, ehrenamtlich aktiv zu werden. Auf Initiative des Regierungspräsidium Stuttgart wurde aus dieser einmaligen Aktion eine regelmäßige Zusammenarbeit zur Pflege des Lebenraumes und der Kulturlandschaft.

Nach dem Arbeitseinsatz versammeln sich alle für ein gemeinsames Foto.Die Carl Zeiss AG hat an ihrem Stammsitz in Oberkochen im Jahr 2010 eine Patenschaft für die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) übernomen. Auf dem Volkmarsberg befindet sich auf einer Wacholderheide noch ein Vorkommen der gefährdeten Blütenpflanze. Eine der größten Gefahren für die Küchenschelle ist die Verbuschung ihres Lebensraums. Mit maschineller und manueller Pflege muss der Gehölaufwuchs daher beseitigt werden.

Hierbei beteiligen sich die Firmenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter und freuen sich, auf diesem Wege für den Naturschutz sensibilisiert zu werden und einen eigenen aktiven Beitrag zu leisten.

 

Zwei Kiebitze im FlugIn Gaildorf in der Eschenau liegt ein Nahrungs- und Brutgebiet des Kiebitzes (Vanellus vanellus). Die Lebensbedingungen sind jedoch nicht gut genug, damit sich eine stabile Population etablieren kann. Weitere Nahrungsflächen sollen dies nun ändern.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma thermo-pack Kunststofffolien GmbH haben im Jahr 2013 eine Freifläche des Firmengeländes von Gehölzen befreit, denn der Kiebitz benötigt weites, offenes Gelände. Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements möchte die Firma auch in Zukunft Pflegeeinsätze leisten, um den Kiebietz vor der eigenen Tür zu unterstützen.

Bei der Präsentation des Umgestalteten Werkgeländes.Vor dem Abriss der werkseigenen Kläranlage wurde der Entschluss gefasst, die Fläche von 1.530 m² im Jahr 2012 zu renaturieren und so auf dem ehemaligen Industriegelände ein Biotop entstehen zu lassen. Es wurden Sand, Kies, Steine und Felsen aufgeschüttet, Totholz platziert und eine Brutwand für den Eisvogel (Alcedo atthis) angelegt. Über 2.700 heimische Wildstauden und Sträucher wurden gepflanzt, die letzten 400 Büsche in einer mehrstündigen gemeinsamen Aktion durch zahlreiche Führungskräfte und Auszubildende. Hierdurch sollte die Verbundenheit der Mitarbeiter zu dem Projekt deutlich gemacht werden.  Als Erstes seiner Art in Deutschland wurde das Projekt durch „Naturgarten – Empfohlen von Bioland“ zertifiziert. Durch das gemeinschaftliche Engagement soll die gesellschaftliche Verantwortung zum Thema Biodiversität am Standort Gaggenau verdeutlicht werden.