Umweltvariablen

Im Rahmen der Auswertungen wurden die Beziehungen von zehn verschiedenen Umweltvariablen bzw. Einflussgrößen untereinander und auf die Artendaten untersucht. Die Flächenanteile beziehen sich durchweg auf den Standort der Erfassung und einen diesen umgebenden Pufferbereich (s. u.):

Acker = Anteil Ackerfläche
Wald = Anteil Waldfläche
Wiesen und Weiden = Anteil Grünlandfläche (i. d. R. produktives Wirtschaftsgrünland)
Höhe = Seehöhe bzw. Höhe des Ortes der Erfassungen über dem Meeresspiegel
OBK = Anteil von gesetzlich geschützten Biotopen, erfasst über die Offenland-Biotopkartierung der LUBW
HNV = Anteil landwirtschaftlicher Flächen mit hohem Naturwert, erfasst über den High Nature Value Farmland-Indikator
LPR = Anteil Flächen mit finanziell geförderten Maßnahmen nach der Landschaftspflegerichtlinie (LPR)
D1 = Anteil finanziell geförderter Flächen mit Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel
D2 = Anteil finanziell geförderter Flächen mit ökologischem Landbau
SHDi = Shannon-Diversität der Landschaft (beschreibt die Diversität von Artengemeinschaften oder Landschaften unter Berücksichtigung der Anzahl der Mitglieder (Artenzahl, Biotoptypen) und deren jeweiliger Menge (Individuenzahl je Art, Fläche je Biotoptyp)


Diese Einflussgrößen wurden teils im Insektenmonitoring selbst ermittelt (Acker, Wald, Wiese u. Weiden, SHDi), liegen der LUBW aus anderen Erfassungen vor (Offenland-Biotopkartierung, HNV farmland-Indikator) oder wurden vom Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt (Flächen mit finanziell geförderten Maßnahmen nach LPR, D1, D2). Die Auswahl, welche Einflussgrößen in die Auswertungen einbezogen werden, hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit entsprechender Daten ab. Weitere möglicherweise wichtige Einflussgrößen, wie z. B. Angaben zum Einsatz von Pestiziden, blieben aus diesem Grund in den bisherigen Analysen unberücksichtigt.

Pufferbereiche

Insekten sind mobil. Je nach Art wird ihr Vorkommen auf einer konkreten Fläche mehr oder weniger stark von der Nutzung der Umgebung beeinflusst. Deshalb wurde auch die Umgebung der konkreten Erfassungsorte in die Analysen einbezogen. Dies erfolgte über sogenannte Pufferbereiche. Diese Pufferbereiche grenzen eine Fläche in einem standardisierten Radius um die Fallenstandorte und Linien-Transekte ab.
Für jeden abgegrenzten Bereich wurden die Flächenanteile der verschiedenen, im Pufferbereich liegenden Einflussgrößen (z. B. Wald, ökologische Bewirtschaftung) ermittelt und zu den erfassten Insektendaten in Beziehung gesetzt. Auf diese Weise wurde der Frage nachgegangen, ob der Flächenanteil bestimmter Einflussgrößen eine Erklärung für die Insektenvorkommen liefert.